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Bartholomäns Frangipani als Pfand erhalten hatte, um den Zwistigkeiten ein Ende zu
machen, dem Hugo von Dnino zurückerstattet haben.
Das Haus Duiuo erlosch jedoch schon im Jahre 1399. Sein letzter mannlicher
Sprosse Ugolino hatte seine Tochter Katharina an den Markgrafen Raimbert von Walsee
verheiratet und der Sohn Beider, Graf Rudolf von Walsee, Haushofmeister des Herzogs
Wilhelm von Österreich, erhielt im Jahre 1400 die Investitur für das ganze Gebiet
von Finme und dessen Capitanat.
Während der Walsee'scheu Lehensherrschaft (1400bis 1465)fuhrFiumefort,
sich städtisch zu entwickeln; zwei Brüder Walsee jedoch, Wolfgang und Raimbert, nahmen
im Jahre 1464 eine Theilung vor, bei welcher Gelegenheit Wolfgang von Walsee,
Statthalter von Steiermark, Fiume erhielt, das er, sammt dessen Gebiet, schon im Jahre
1465 an Kaiser Friedrich III. selbst abtrat. Von da an wurde Fiume durch die Erzherzoge
von Österreich als besondere Provinz verwaltet.
Unter der Herrschaft des Hauses Österreich blieb Fiume von 1465 bis 1779,
also über 300 Jahre; am Beginn dieser Periode entwickelte sich sein städtischer Charakter
und seine in weitem Umfang geübte, fast mit staatlichen Rechten ausgestattete Selbst-
verwaltung, obgleich das Herrscherhaus in der Stadt durch ständige Burghauptleute oder
Statthalter vertreten war. In ihrer Reihe begegnen wir, im Jahre 1530, dem Nikolaus
Jurissich, der zwei Jahre später die Festung Güns so heldenmüthig vertheidigt hat.
Hinsichtlich der geschichtlichen Ereignisse wurde Fiume, gerade wegen seiner damaligen
staatsrechtlichen Stellung, das erstaunliche Glück zutheil, daß es während aller der blutigen
Türkenkriege niemals eine Belagerung auszuhalten hatte und niemals in die Hände der
Türken fiel.
Umsomehr hatte es durch die veuetiauische Eroberung zu leiden. In ihrem Kriege
gegen Kaiser Maximilian I. zwang die eroberungslustige Republik Jstrieu, die Inseln und
am 10. August 1508 auch das geängstete Fiume durch ihren Admiral Contarini zur
Unterwerfung, und als Fiume neuerdings dem Kaiser huldigte, erschien am 2. October
Trevisano mit einer neuen Flotte vor der Stadt. Der venetianische Admiral kam, wie er
in seinem noch erhaltenen Berichte erzählt, von Castelmnschio auf der Insel Beglia bei
Tagesanbruch mit 15 Schiffen und 2.500 Soldaten nach Finme herüber und griff, als
er die Truppen gelandet hatte, sofort an. Die Venetianer erkletterten mittelst Leitern die
Mauern der unvorbereiteten Stadt, deren Bevölkerung indeß durch Gewehrfeuer Widerstand
leistete. Binnen wenigen Stunden waren Stadt und Citadelle genommen. Hierauf ließ
Trevisano vierzig Notable der Stadt gefesselt als Geiseln auf seine Schiffe bringen und
segelte mit Beute im Werthe von 12.000 Goldstücken in der Richtung von Pola ab, nicht
ohne vorher noch fünf Schiffe zur Züchtigung von Bnceari entsendet zu haben, wo, wie
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (3), Band 12
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (3)
- Band
- 12
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1893
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.49 x 21.91 cm
- Seiten
- 626
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch