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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 592 -
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592 An einigen Gasthöfen vorbei führt eine schöne Platanenallee zunächst znmGebände der königlich ungarischen Tabakfabrik. Sie ist die größte Tabakfabrik Ungarns und von besonderer Wichtigkeit für die Bevölkerung von Finme und Umgebungen. In dem ausgedehnten Gebäude erhalten 2.500 Arbeiter, darunter meistens 2.300 Mädchen, tägliche Beschäftigung. Die jungen Mädchen aus dem Volke kommen gruppenweise, selbst aus der Gegend von Bnceari, in die Tabakfabrik herein und gegen Abend, nach der Arbeit, sieht und hört man sie dann unter Gesang und Gelächter durch das Draga-Thal heimwärts ziehen. Der tägliche Verdienst der Arbeiterinnen beträgt 75 bis 80, der der Arbeiter 120 bis 130 Kreuzer. Nach der Tabakfabrik folgt ein staatliches Institut, dessen Ruf über alle Länder reicht, die einzige Anstalt zur Ausbildung von Offizieren für die Kriegsmarine in der ganzen österreichisch-ungarischen Monarchie. Es ist dies die k. und k. Kriegsmarine- Akademie zu Finme, die auch wegen ihrer schönen Lage und der reichen Vegetation ihres Parkes zu den Sehenswürdigkeiten Fiumes gehört. Vor dem Thore des großen Jnstitutsgebäudes steht ein Wachposten von Seesoldaten. Im Hofe ist eine Batterie aus ver- schiedenen Modell-Kanonen aufgestellt mit vollständiger Schiffsdeck-Einrichtung. Der Park, der Turn- und Exercirplatz sind mustergiltig. Das Gebäude enthält die Turnhalle, den Billard- und Fechtsaal, das Museum, den Musiksaal, die Lehr- und Schlafsäle der Zöglinge, sowie die Wohnungen des Commandanten und der als Professoren angestellten Offiziere. Die ausgezeichnete, in ihrer Art einzige Erziehungsanstalt, die das hochgebildete Marine-Offizierscorps unserer Monarchie durch junge Kräfte ergänzt, wurde im Jahre 1856 gegründet. Erzherzog Ferdinand Max, der später als Kaiser von Mexiko so tragisch enden sollte, legte den Grundstein. Ihrer jetzigen Bestimmung wurde sie nach der Lostrennung Venedigs, im Jahre 1868, übergeben. Sie hat einen vierjährigen Lehreurs mit deutscher Unterrichtssprache, doch sind auch für die ungarische, kroatische, englische, italienische und französische Sprache ständige Lehrstühle vorhanden. Die größte Anzahl von Zöglingen beträgt 130; die drei ersten Classen derselben machen in den Ferien längere oder kürzere Seereisen, die absolvirten Zöglinge aber eine große, ein- bis zwei- jährige Studienreise zur See, worauf sie als Seecadetteu zur Marine eingetheilt werden. An der Marine-Akademie vorbei gelangt man zum Liaräino pubdliec», einer herr- lichen, von Lorbeerhainen gebildeten Promenade, die den schönsten Blick auf das Meer bietet. Noch weiterhin folgen zwei große Fabriksanlagen, die mit dem Seeverkehr in Beziehung stehen. Die eine ist die hochragende Reisschäl- und Stärkefabrik mit ihren vielen Stockwerken, dem von Reisstaub weißangeflogenen Dache nnd den bis ans Dach hinauf- reichenden Wasserleitungsröhren. Die Fabrik wurde im Jahre 1881 erbaut und schält für das In- und Ausland Reis, größtentheils aus Burmah, Cochinchina und Japan.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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