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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 596 -
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596 dem fernen Afrika eingeführte Kokns- und Dattelpalmen, Kampherbäume und australische Feigen heimisch geworden und auch die Kamelie, die Azalea, der Granatapfel- und Citronenbaum fühlen sich in dieser der heißen Zone entrückten Pflanzengesellschaft völlig zu Hause. Der erlauchte Besitzer hat die schönen Exemplare, die er hier heimisch zu machen hoffte, und die seine Mühe meistens durch vollen Erfolg lohnten, der Pflanzenwelt von Afrika und Asien, ja Amerika und sogar Nen-Seeland entlehnt. Für die empfind- licheren Pflanzen ist ein mit warmem Wasser gleichmäßig geheiztes Glashaus vorhanden und im Freien gedeiht selbst ein Orangenhain, der gegen die niederstürmende Bora durch eiu leinenes Zeltdach geschützt wird. Erzherzog Josef ist in Ungarn der einzige Landwirth, der im Stande ist, seine Tafel mit Orangen eigener Zucht zu schmücken. Eine mächtige Steinmauer schützt den Garten gegen kalte Winde; hie und da erheben sich künstliche Ruinen und Terrassen mit herrlicher Aussicht auf Terfatto, die Schlucht der Fiumara, die ganze Hafenstadt und den blauen Quarnero. Der ungeheure Rundblick wird im Westen durch den hinter den dunklen Hainen von Abbazia aufsteigenden Monte Maggiore geschlossen. Auf der schönsten Terrasse bewahrt ein mit ungarischer, kroatischer und italienischer Inschrift versehener Denkstein die Eriuueruug an den Besuch Ihrer Majestät der Königin Elisabeth am 14. Februar 1886. Die außerordentliche Üppigkeit des Pflanzenwuchses hat, wie der gastfreie Hausherr selbst seineu Besuchern zu erklären Pflegt, einen natürlichen Grund. Der Garten besitzt einen tief durch die harten Felsschichten des Karst gebohrten Brunnen, der mittelst eines geräumigen Bassins die zur Bewässerung der Anlagen dienende Wasserleitung speist. Der schaulustige Fremde vermag sich von diesem mitten in der Felsenöde hervor- gezauberten südlichen Paradies kaum zu trennen, und auf den schattigen Pfaden dieses Asyls der Ruhe wandelt, namentlich im Frühling und Herbst, mit Vorliebe der Ober- kommandant der ungarischen Houvedschast, der auch hier wie in Alcsüth einen schlichten, nach ungarischer Art eingerichteten Haushalt führt. — Die großartigen Hafenanlagen, durch einen sicheren Wellenbrecher geschützt, mit Molos, Magazinen, Quais, Hebemaschinen, Eisenbahnschienen und allen Hilfswerken reich ausgestattet, bedecken in langer Reihe von Osten nach Westen den ganzen Strand der Stadt Finme. Die ungarische Regierung hatte im Jahre 1870 wohl keine werthlosen, doch im Ver- gleich mit den jetzigen dürftige Werke übernommen, kaum mehr, als den «ach der Königin Maria Theresia benannten kurzen Wellenbrecher (ckixa) mit dem kleinen Molo Adamich und dem inneren Hafen. Nach der politischen Neuordnung begann alsbald, schon im Jahre 1872, der großartige Ausbau des Hafens von Fiume, ein Werk, das ungeheure Arbeit und Geld- opfer kostete, aber, bei seinen gewaltigen Verhältnissen, noch immer uicht ganz vollendet ist.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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