Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 602 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 602 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12

Bild der Seite - 602 -

Bild der Seite - 602 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12

Text der Seite - 602 -

602 jährlichen Zahl und 62 Procent der ermittelten jährlichen Kraft der Winde ausmacht. Der andere Hauptwind ist der Seiroeco. Er ist ein Südost und wälzt auf der Adria gewaltige Wogeu vor sich her. Er macht an Zahl und an Kraft 8 Procent aus. Der Seirocco schwängert die Luft gewöhnlich mit viel Feuchtigkeit, die Atmosphäre wird trüb, manchmal opalfarbig, und der Wind bricht entweder in einem Gewitter aus oder er weicht alsbald wieder dem ersten leichten Borino, der eine frische, trockene Luft bringt und den Meereswellen eine eigenthümliche grüne Farbe verleiht. Der Scirocco wirkt auf den Organismus der Pflanze und des Thieres, wie auch des Menschen drückend, ein- schläfernd, wogegen der Boriuo Alles rasch wieder belebt. Die Brandung im Quarnero weicht von der in der offenen Adria ab, und zwar wegen der Inseln. Die größten Wogen kommen im Golf von Finme beim Wehen des Scirocco vor. Sie sind 2 bis 3 Meter hoch und, da ihre Breite 8 bis 9 Meter ausmacht, sehr stumpf und schwer. Die Länge der größten Wellen beträgt 30 bis 32 Meter und ihre Wirkung geht 5 bis 6 Meter tief. Auf noch tieferem Meeresgrunde bleiben selbst die kleineren Steine schon unbewegt, während an der äußeren, mit Felsblöcken geschützten Seite des Wellenbrechers von Finme unter der Wucht des Scirocco gewaltige Schaum- wellen emporspritzen. Diese Brandung bietet übrigens an den zerrissenen Felsgestaden des Quarnero überall ein herrliches Schauspiel, dessen Eindruck noch durch das Donner- getöse der anprallenden Wogen gesteigert wird. Wenn sich der Wind gelegt hat, sieht man die felsigen Ufer immer schön reingespült. Die Strömung des Wassers wirbelt die thierischen und pflanzlichen Abfälle mit hinaus ins Weite und dies ist der Grnnd, warum die Ufer des Golfes so reinlich, aller fauligen Stoffe bar und der Gesundheit zuträglich sind. Die Meeresströmung ist ziemlich stark. Der Hauptstrom, von Dalmatien her, tritt durch die beiden östlichen Kanäle in den Golf ein, durchzieht diesen in der Mitte und gelangt durch die Farasiua, längs der istrischen Küste, in die offene Adria hinaus. Am stärksten ist er im October, wo er bis zu 5 Meter die Minute zurücklegt. Der Salzgehalt des Wassers ist nicht übermäßig. Wo kein Süßwasser stört, betrügt es höchstens 3 79 Procent. Aber es gibt im Golf von Finme, namentlich längs der istrischen Küste, zahlreiche unterseeische Quellen, die sich oft sogar an der Oberfläche des Meeres verrathen. Die Schichten des istrischen Karst sind noch schiefer gelagert als die des libnrnischen Karst nnd die im hohen Gebirge angesammelten Gewässer können also dort erst unter der Meeresfläche ihren Ausgang finden. Übrigens ist das Wasser des Meeres so durchsichtig, daß es die ganze Pflanzen- und Thierwelt des Seegrundes noch in 8 bis 10 Meter Tiefe zu beobachten gestattet. Seine Farbe ist weit blaner als die Regel, das heißt, wenn ihm nicht die gelbliche Farbenwirknng des Grundes oder das durch den Borino erregte Spiel kleiner Wellen einen Stich ins Grüne verleiht. An tiefen
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild