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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
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003 Stellen, bei etwas bedecktem Himmel und Westwind, hat das Wasser, wenn man seitwärts durch die Wellen sieht, eine ganz ultramarinblaue Farbe und man wundert sich beinahe, daß man die eingetauchte Hand nicht blaugefärbt herauszieht. Auch Ebbe und Fluth folgen im Golf von Fiume nicht der regelmüßigen Bewegung in der Adria. Jeder Tag bringt nur einmal Ebbe und einmal Fluth und der Unterschied zwischen beiden beträgt nicht mehr als 40 bis 60 Centimeter, was man an den Quais von Fiume jedesmal beobachten kann. Die Springflnth erhebt sich bis zu 15 und 2 5 Meter. Die Bewegung der Gezeiten geht im Allgemeinen um 2 Stunden monatlich zurück, so daß sie nach einem Jahre wieder an demselben Punkte angelangt ist. Was endlich die Thierwelt des Meeres betrifft, ist sie völlig der der Adria verwandt, von deren 320 Fischgattungen kaum 100 genießbar sind. Abweichungen weist der Qnarnero mir insofern auf, als die Muschel- und Schneckenarten hier sporadischer vorkommen, dafür aber die Crustaceeu und Mollusken, welche die Felsengänge und das Süßwasser lieben, häufiger sind. Unter die Crustaceeu gehört der norwegische Krebs, diese Specialität des Golfes. Unter seinen Fischgattungen hat er zahlreiche Wanderfische, unter denen als erste im Frühjahr die Sardelle (clupeu sarclina) erscheint, ihr folgt der schmackhafte Sgombro (scvmder seoinbrus), der Alltagsfisch auf den Tischen des Küstenlandes. Der Thunfisch (tcmno, l'kzmnus vul^aris) tritt gewöhnlich in großen Schwärmen auf und in den kleinen Buchten ist zu seinem Empfang bereits das Netz aus- gespannt, die sogenannte Tonnara mit der über ihr aufragenden Beobachtungsleiter. Der Schwärm von Fischen, der an solchen Stellen gefangen wird, ist mitunter so groß und enthält so große Exemplare, daß man diese mit Knütteln erschlagen muß, damit sie die Fangvorrichtungen nicht beschädigen. Die beiden größten Seethiere sind hier der Delphin und der Haifisch. Delphine gibt es im Golf genug und das auf den Wellen spielende schwerfällige Säugethier wird vou den Fischern nicht nur geschont, sondern sogar in Ehren gehalten. Der Menschen- hai (pesee cane, Larekaroätzn kic»n6elettii) ist nur ein Sommergast und kommt erst seit 1869, das heißt seit der Eröffnung des Suezkanals häufiger bis hier herauf. Dieses gefräßige, gefährliche Seeungethüm wird, sobald es auftaucht, eifrig verfolgt und wer es erlegt, erhält von der Finmaner Seebehörde eine ausgiebige Belohnung. Die Fischerei jedoch ist im Golfe von Fiume nicht eben bedeutend. Die Fischer des Küstenstriches, obgleich mit guten Fischereigeräthen ausgerüstet, Pflegen den größten Theil des Fischfanges den nngemeiu geschickten italienischen Fischern (aus Chioggia) zu überlassen, welche — da der Fischfang internationale Freiheit genießt — die Gelegenheit nicht versäumen und zur Herbstzeit mit ganzen Flottillen von Bragozzi im Qnarnero erscheinen. Es werden im ungarisch-kroatischen Küstengebiete jährlich etwa SS»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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