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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 22 -
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22 wohnlichen Thalauen ausgießt. Das südlichste derselben ist das Gleirschthal mit der einzigen menschlichen Ansiedelung, der Amtssäge, ciuem Försterhaus, historisch bekannt als der Aufenthaltsort des jnngen Speckbacher, der aber alsbald den Weg ins Innthal ausfindig machte nnd eines schönen Tages, freilich nach langen Kreuz- und Quermärschen, plötzlich im Bärenwirthshause in St. Johann vor seinem Vater erschien — das dankbare Motiv von Desreggers reizendem Bilde; landschaftlich ist sie eine Perle der Kalkalpenkette. Das zweite Qnerthal, das Hinter-An-Thal, Jagdgebiet des Fürsten Hohenlohe, ist gleich- falls sehr reich an Natnrschöuheiten in bunter Abwechslung und führt zum Haller Auger an den Jsar-Ursprnng und ins Vomperthal. Das dritte, das Karwendel-Thal, „eine schmale Thalsohle, voll von Geröll und Trümmergestein, das unablässig von der Höhe hinabrollt, weiter oben spärliche Waldansätze, durchwühlt von Lawinen und Felsenstürzen, darüber öde Reviere mit thurmhohen Kalkwänden, Zacken, Kämmen, nnersteiglichen Kaminen und Nnnsen, stundenlangen Karrenfeldern ohne Gras und Busch" — führt iu die Hochalpe und zur Pertisau. Im Westen, doch schon außerhalb der Laudesgrenze, mündet das Leutaschthal ein; die Wache an der Grenze besorgt die Lentascher Schanze. Die zerstreuten Häuser von Ober- und Unterlentasch liegen am Fnße des Wetterstein- gebirges, der Hohcu Muude und der Hochwand. Die Fortsetzung des Leutaschthals bildet das Gaisthal, in dessen Hintergrund die Wasserscheide zwischen dem Leutasch- und dem Loisachthal liegt; einer der reizendsten Punkte daselbst ist die historische Pestkapelle; im Hintergrund ragt die mächtige Zugspitze (2.960 Meter) gebieterisch empor. Die Ceutralalpeu Tirols zerfallen durch die Einsenkung am Brenner und die daselbst entspringenden Flüsse Sill und Eisak naturgemäß in zwei getrennte Massenerhebungen: in die Ötzthalergruppe und in die Zillerthaler Alpen, denen sich nahe der Grenze des Landes die Tauern anfügen. Die vielbesuchte Ötzthalergruppe nimmt in Bezug auf Umfang und Vereisung, sowie auf mittlere Kaminhöhe nnd auf die Anzahl hervorragender Hochgipfel den ersten Rang iu den Tiroler Alpen ein, doch gehört deren höchster Gipfel nicht ihr, sondern der Ortlergrnppe an. Zahlreiche weitverzweigte und verästelte Thäler führen aus allen Himmelsgegenden mitten hinein in das Herz dieser mächtigen Hochgebirgsgrnppc und zahlreiche Übergänge vermitteln den Verkehr im Innern derselben, der durch die sich rasch steigernde Anzahl von Unterkunftshütten und Commnnicationsmitteln aller Art immer mehr erleichtert wird. Im Westen führt von Prntz aus das Kauuser thal in nahezu paralleler Richtung mit dem Ötz- und Pitzthal in die Ötzthalergruppe hinein. Es ist durch seine furchtbaren Muhr- und Eisbrüche, die erst in jüngster Zeit wieder Anlaß zu Seebildungen im Thal gegeben haben, ebenso bekannt, wie durch seine erhabenen Hochgebirgslandschaften, seine
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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