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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 32 -
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32 schlnchtenartig gegen den Fuß des Olpcrer (3,489 Meter) und gestattet einen prächtigen Übergang ins Tnx; die Fahrstraße hat jedoch gar bald in kürzerer Linie den nächsten größeren Ort Steinach erreicht, ein freundliches Dorf mit einer mächtigen zweithürmigen Kirche, den Geburtsort der Maler M. Knollcr uud G. Mader. Es ist in der Nähe der Ausmündung dreier Thäler reizend am Fuße des Steinacherjochs gelegen, unter dessen Spitze Professor Ad. von Pichler Schiefer mit Pflanzen der echten Steinkohlenformation entdeckt hat, das einzige derartige Vorkommen in Tirol. Bald lacht uns zur Rechten das weit sichtbare Katharinen-Kirchlein am Eingang in das freundliche Navisthal entgegen, in dessen Hintergrund das Rosenjoch sich erhebt mit seiner bunten Pflanzendecke, unter welcher das Zwerglein der Hahnenfußarten, ein Bruder des uordischeu, als Seltenheit hervorguckt; daneben erhebt sich das Psonserjoch, an dessen Fuß der Matreier Marmor (0^kicalcit) gebrochen wird, ein buntes Conglomerat aus Kalksteiu und Serpentin, ein wichtiger Rohstein der tirolischen Kirchenornamentik. Wir sind in Matrei angekommen, das in einer freudig grünen Thalweitung gelegen von der schönen Burg Trautsou gekrönt wird; an der Berglehne rechts liegt Latschburg und Ahrenholz mit dem Debernsee. Vor Innsbruck mündet die Brennerbahn mit einem Tunnel aus, wo in enger Schlucht unter dem Berg Jsel die Till hervorschäumt, uuweit der alten Römerstraße, neben welcher auch die ueue Brennerstraße, in schön gewundenen Serpentinen zwischen Wiesen, Fluren und Moränenschotter herabziehend, das Innthal erreicht. Die Zillerthaler Alpen werden durch die Silk, den Inn und die Rienz begrenzt; im Osten hängen sie mit den Tauern, von denen sie wohl ein Glied bilden, und mit dem Kitzbühler Schiefergebirge zusammen. Auch sie impouiren durch ihre Gipfel- und Kamm- erhebung, durch ihre Großartigkeit und Abwechslung in den Landschaftsbildern, sowie durch ihren Reichthum an Gletschern. Wie bei der Oetzthalergrnppe dacht sich das Terrain der Zillerthaler Alpen allmälig nach Norden ab, während es nach Süden steiler abfällt. Drei Hauptthäler führen an ihren gewuchtigen Körper hinan: vom Innthal aus das Zillerthal, das ihnen den Namen gegeben, vom Eifackthal aus das Pfitfchthal und vom Pusterthal aus das Tauserer Ahruthal, vieler kleinerer hier nicht zu gedenken. Das nördliche Hauptthal dieses schönen Gebirgszuges, das Zillerthal, beginnt mit breiter Thalmündung bei Straß. Rechts obeu liegt die Ruine Notteuburg, einst Ansitz des Minnesängers Heinrich von Rottenbnrg; weiter an der Straßenecke die prächtige Einsiedelei Brettfall. Der erste Eindruck, den der Besncher dieses weltberühmten Thals erhält, entspricht keineswegs den darauf gesetzten Hofsnungen, deuu in ziemlicher Monotonie zieht sich das Thal zwischen Feldern und Wiesen, Äckern nnd Sümpfen, die von mäßig hübschen Kuppen umsäumt werden, vorwärts nach Schlüters nnd Fügen, dem Geburtsort des Bildhauers Nißl, bis Kaltenbach. Bis hierher trägt das Thal Mittelgebirgscharakter;
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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