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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
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70 gegründeten und erhaltenen landwirtschaftlichen Lehranstalt, welche in gutem Rufe steht. Über San Michele liegt ziemlich unscheinbar das Schloß Königsberg, dessen Herren einst die Gegend weithin zinspflichtig war. Von Mezzolombardo bis Trient steht rechts eine mäßig hohe steile Bergwand düsteren Ansehens. Dagegen verflacht sich links das mit Dörfern uud Weilern besäete Gebirge, bis es nordöstlich ober Trient wieder zu dem 1.093 Meter hohen Kalisberg ansteigt. An der Straße liegt links im Thal der stattliche Flecken Lavis, ein Ort neueren Ursprungs, wo der aus dem Hintergrund von Fassa kommende, bei Anschwellungen furchtbar bedrohliche Avisio-Fluß durch eine von Porphyrselsen gebildete Klamm ins Etschthal tritt und von Lavis bis zur Etsch hinab eine öde, breite und lange Kiesfläche, welche die Eisenbahn ganz nahe an der Etsch auf einer aus Kalksteinquadern erbauten, aber niedrigen Brücke von 921 Meter Länge übersetzt, ausgebreitet hat. Wir fahren weiter in der Erwartung der Dinge, die da kommen werden. Nach links hin zeigt sich ein mit Ortschaften und Landhäusern dicht besetztes Mittelgebirge, rechts unten aber erscheint wie eine riesige Warze — die Alten nannten es ja auch Verruca — das sogenannte Doß Trents, ein runder, 289 Meter hoher Felsenhügel mit einer dunkel- grünen Mütze von Busch- und Laubwald. Nun kommt im engen Thal, in welchem nach Osten hin der Bergzug sich tief einsenkt, Trient, das alte Tridentnm, selbst mehr und mehr zum Vorschein, die uralte, die älteste Stadt des Landes, über welche die Geschicke einer nahezu zweitausendjährigen, manchmal stürmisch bewegten Geschichte hingezogen sind. Die Etsch floß in früherer Zeit in einem ziemlich weiten Bogen um das Nordende der Stadt, jetzt hat sie hart unter dem Doß Trento vorbei geraden Lauf, und das alte Rinnsal ist ein Kanal geworden. Trient hat eigentlich das Aussehen einer Stadt, deren Blüte um einige Jahr-' hunderte zurückliegt. Sie fiel wohl in das XVI. Jahrhundert, als dort das berühmte Concil — mit Unterbrechungen von 1545 bis 1563 — versammelt war. Es läßt sich denken, wie durch die Cardinäle, Patriarchen, Erzbischöse, Bischöfe, Gesandten und andere angesehene Personen, welche dem Concil beiwohnten, bei dem Hofstaat und dem Geleite, welches diese Herren mitbrachten, bei der Anziehungskraft, welche dadurch auf Gewerbe aller Art geübt wurde, das Bedürfniß nach Häusern und Wohnungen, nach Umbau und Erneuerung gewachsen sein muß. Wie mögen sie nur alle Platz gefunden haben? Man mochte nach dem Concil, über dessen Unterbrechungen die Bürger jedesmal sehr betrübt und über dessen Ende sie untröstlich waren, das neue Trient gegen das alte wohl kaum mehr erkennen. Es hat heute neben manchen engen, krumm- und querlaufenden Gassen und Gäßchen einige breite Straßen und Plätze und zeichnet sich durch verschiedene Bau- werke aus, unter denen der in jüngster Zeit im Innern wieder erneute Dom, ein nicht
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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