Seite - 72 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13

72 einheitlich durchgeführter Bau des XIII. Jahrhunderts, die Kirche Santa Maria Maggiore, in welcher das Concil seine Versammlungen hielt und sich eine berühmte, aber 1819 durch einen Blitzstrahl zerstörte Orgel befand, die alte gothische Pfarrkirche St. Peter mit neuer Vorderseite und die Paläste Zambelli (einst Fugger) und Tabarelli (Salvador!) zu nennen sind. Sonst gehören noch zu den Wahrzeichen der Stadt der Stadtthurm (darunter auf dem Domplatz der schöne Tritonen-Brunnen), der sogenannte grüne Thurm an der alten Etsch, der geschichtlich interessante Wanga-Thnrm, das Castell lli duon coni»Ii<z, endlich jenseits der Etsch die sehr alte St. Apollinaris-Kirche, welche einst ein Satnrnns-Tempel gewesen sein soll. Die Höhe des genannten Doß Trento, von welchem aus die Franzosen 1703 die Stadt furchtbar, aber vergeblich beschossen, ist befestigt, wovon jedoch von unten wenig wahrnehmbar ist. Südwestlich vom Doß Trento liegt über einer hohen Felsenwand, von welcher ein Bach herabfällt, in einer Mulde das Dorf Sardagua, von welchem nur ein kleines Kirchlein am Rande der Felsenwand sichtbar wird. Hinter dem Dosso zieht die Straße nach Judiearien anfangs über die wohlbebaute Berglehne hin und führt dann nach Westen umbiegend durch eine schattig kühle Felsenschlucht, il Bueo di Vela, aufwärts zu einem Festungswerk, welches die Schlucht abschließt und die Straße sperrt. Darüber nach Westen hin liegen auf einer muldenartigen Hochebene die zerstreuten Ortschaften von Sopramonte, wie ein Dorf, aber auch die ganze Gegend heißt. In der Mitte streckt sich ein langer, schmaler See, über welchen nach Westen hin die Ortschaft Terlago (trans laeum) liegt. Noch weiter darüber hin wird die Gegend zu einer Steinwüste. Dagegen ist der südlich gegenüber aufsteigende Monte Bondone mit seinen Weiden und Wiesen, Alpen und Wäldern bis auf die Spitze (2.100 Meter) begrünt. Von der Hochebene senkt sich die Straße nach Westen ab und sührt über den Markt Vezzano in das Sarcathal nieder. Von Trieut führt nach Süden hin die Straße durch breite Baumgänge, den Corfo, zur Fersina, einem schrecklichen Wildbach, der von Osten kommend die Stadt schon mehrmals mit Vernichtung bedroht hat und an dessen Usern daher breite, kostspielige Dämme aufgeführt sind. Links oben dehnt sich das breite, nach Süden abfallende Mittel- gebirge von Povo und Villazzauo aus, reich besetzt mit Landhäusern, bei welchen da und dort kleine Gruppen von Cypressen die Nähe Italiens ankünden. Weiter unten folgt das Dorf Mattarello, über welchem nach Osten hin der Bergsattel von Vigolo- Vattaro einen leichten und angenehmen Übergang nach Valsngana vermittelt. Jenseits der Etsch liegen am Fuße des gerade verlaufenden, unwirthlich aus- sehenden Bergzuges die Dörfer Ravina und Romagnano. Bei letzterem schneidet das kurze Hochthal des Rio di Bondone mit unwegsamer Felsenschlucht ins Gebirge ein. Aus bedeutender Höhe winkt dort die Kirche von Garniga herab, einer Berggemeinde, welche