Seite - 79 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13

79 Dorf Borghetto und überschreiten unterhalb desselben die Reichs- und Landesgrenze. Das Thal bleibt rauh und enge. Zu erwähnen ist noch über dem Dorfe Brentinodie merkwür- dige Wallfahrtskirche Madonna della Co- rona, welche fast auf der Höhe des Monte Baldo auf einem furcht- bar hohen überhängen- den Felsgesimse, auch selbst wieder von über- hängenden Felsen über- ragt, steht und nur aus einer Schlucht von der Seite her durch eine lange aus dem glatten Felsen gehauene Stiege zugänglich ist. Im wei- teren Verlaufe sperren das Thal der Etsch die auch geschichtlich sehr denkwürdigen Veroneser Klausen, durch deren Felsenengen wir, die brausende Etsch als Mitbewerberin um den Weg zur Seite, eigentlich in Oberitalien eintreten und damit unsere Etschthalfahrt abschließen. Der Nons- und Sulzberg (Gebiet des Noce). — Oberhalb der Bergspalte bei Mezzolombardo öffnet sich der Nonsberg, wie die Deutschen ihn nennen, Val di Non oder vornehmer Anannia im Munde der Italiener. Er ist eigentlich eine allmälig ansteigende, aber vom Noce und seinen Nebenflüssen, der Tresenga und der Novella, und von anderen Bächen tief durchfurchte Hochebene. Schade, daß den Gebirgen, die auch an sich in ihrem Bau etwas Eintöniges haben, der kränzende Waldschmnck so ziemlich fehlt. Die Wunderbrücke zur Santa Giustina.