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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 82 -
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82 hin senken sich noch die Thäler von Rumo, Pescara und Bresimo, jedes mit mehreren Ortschaften, herab. An den obersten westlichen Grenzen des Nonsberges liegen auch vier deutsche Dörfer, nämlich Laurein und Proveis, weiter nördlich ober Fondo St. Fel!ix und Unsere Frau im Walde (Frauenwald, Senale). Vom Nonsberg verschieden ist der Sulzberg, italienisch Val di Sole (die Ein- wohner i Lolanäri), ein wirkliches langes, nirgends breites Thal. Der Hauptort ist Male; seitwärts nordwestlich davon liegt im Thal von Rabbi das gleichnamige, wegen seiner heilsamen Eisensäuerlinge im Sommer vielbesuchte Bad, der Gletscherregion des Ortler schon sehr nahe. Von Male im Hauptthal aufwärts liegen noch viele Ortschaften. Bei Dimaro bietet sich ein langer, aber leichter Höhenübergang nach Madonna di Campiglio in Rendena. Weiter oben bei dem mit seinem alten Schloß romantisch aussehenden Dorfe Offana gabelt sich das Thal. Geradeaus nach Südwesten führt die Straße durch eine tiefe und lange Schlucht über den Bach Velou, welcher auch der Noce von Vermiglio heißt, durch drei Dörfer der Gemeinde Vermiglio auf die Höhe des so wichtigen Passes Tonale mit seinen weiten Wiesen und Tristen, mit seinen schauerlichen Gewittern im Sommer und seinen Schrecken im Winter, so daß ältere Volkssagen ihn zum besonderen Tummelplatz von Hexen und Zauberern gemacht haben. Nordöstlich vor demselben liegt das Fort Strino, dessen Besatzung in Friedenszeiten ein beschaulich stilles Leben führt. Seitlich von Ossana zieht sich am Noce, der hier der Noce von Pejo heißt, nordwestlich, dann nach Südwesten umbiegend das Thal von Pejo hinauf, so benannt nach einem Dorfe, welches bei 1.580 Meter Höhe für das höchstgelegene in Wälschtirol anzusehen ist. Hinter der Bieguug des Thals liegt das Bad Pejo mit ähnlichen, nur noch stärker wirkenden Heilquellen als die von Rabbi. Von da zieht sich das enge Thal noch weit einwärts, bis es in stiller erhabener Einsamkeit zwischen den Gletschern des südlichsten Theiles der Ortlergruppe am Lorno äei tre LiFnori (3.324 Meter), wo auch der Noce entspringt, seinen Abschluß findet. Die Thäler Cembra, Fleims und Fassa (Gebiet des Avisio). — Das Flußgebiet des unter Lavis in die Etsch mündenden 82 Kilometer langen Avisio erstreckt sich von Südwest nach Nordost durch eine sehr lange Gebirgsspalte. Man pflegt aber dabei nicht von einem Thal, sondern von drei aufeinander folgenden Thälern, dem Zimmer- oder Cembra-, Fleimfer- und Faffathal zu sprechen. Von Lavis steigt eine Bergstraße in Windungen auf die Höhe, wo mau bald eiueu weiten Einblick in die grüne nach oben ausgeweitete Berglandschaft des im Porphyr liegenden Zimmerthals, italienisch Val di Cembra, gewinnt. Tief unten windet sich der Avisio stets in der Enge in seinem Kiesbett hin und her. Der schlimme Geselle möchte gern, falls nur die Regen ergießenden Wolken des Himmels ihm beistünden, den Kampf
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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