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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 105 -
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105 viereckiger Thurm, an den sich ein Kirchlein schließt, bildet ihr Wahrzeichen. Unterhalb dieser Stufe breitet sich das neuere Bregenz zumeist auf angeschwemmtem Grunde am See aus, an dessen sanfter Uferruudung die vorgeschobensten Häuserreihen sich anschmiegen, während die neuen Hafenbauten sich weit in den See hinein erstrecken. Gegen Norden hindert der an den See vortretende Steilabfall des Pfänder die weitere Ausbreitung der Stadt, während nach Westen deren Weichbild in die Ebene hineinreicht, welche sich zur Bregeuzer Ache hinzieht. So liegt Bregenz gar traulich zwischen See und bewaldetem Berghang und findet doch noch Raum genug, um sich zu recken und zu strecken, wozu es seit Eröffnung der Arlbergbahn und Einrichtung der Trajectschisfahrt gewaltigen Anlauf genommen. Die Bedeutung des heutigen Bregenz liegt in seiner Verkehrsthätigkeit, auf welche es schon durch seine Grenzlage zwischen Deutschland und der Schweiz hingewiesen ist. Übrigens hat in letzterer Zeit auch die industrielle Thätigkeit nennenswertheu Auf- schwung genommen. Das mittelalterliche Bregenz, sowie das Brigantium der Römer war wichtig als fester Platz. Dort, wo wir von unserm Staudpunkt aus einen Felsvorsprung hart an die Straße am See vortreten sehen, steht heute noch einer der drei Thiirme in ansehnlicher Höhe am Bergabhang, durch welche die Straße führte, denn damals schob sich der Fels gänzlich in den See vor und dieser von Natur und Kunst befestigte Weg — die Klause — galt als sichere Wehr für die Stadt, welche außerdem im Süden noch das Schloß Hohenbregenz zum Schutze hatte, aus dessen alten Grundmauern die Altane des gastlichen Meßnerhauses ruht, von dem aus wir Rundschau halten. Über die baierische Jnselstadt Lindau hinaus erblicken wir das fruchtbare schwäbische Hügelland, das sich nach Osten in die sanfte Mulde des Leiblachthals absenkt, dessen Flüßchen die Landes- und Reichsgrenze bildet. Aus den Feldern, Wiesen und Obstangern des Thals erheben sich die Kirchthürme von Lochau und Herbranz. Das nördlichste Dorf des Landes, Hohenweiler, ist von unserem Standpunkt aus nicht sichtbar. Am flachen Seeufer nahe der Stadt liegen die weitläufigen Gebäude des Klosters Mererau, jenseits der Ache das weitausgedehnte Dorf Hard mit starkem Holzhandel und reger Industrie, uahe der Mündung der Fussach das Dorf gleichen Namens, im Mittelalter und weit herauf in unsere Zeit ein nicht unbedeutender Hafenplatz, da der Waarenzug von Lindau her über den See nach Fussach und von da rheinauswärts ging. Weiter land- einwärts liegen am Rhein, wo er sich hart an die Schweizerberge anschmiegt, die großen Dörfer Höchst und Lustenau mit ansehnlichem Fruchtbau und starker Maschinenstickerei, aber durch die in letzter Zeit oft wiederholten Überschwemmungen leider an den Rand des Ruins gebracht. Südwärts endlich liegt das Rheinthal über Hohenems hinaus vor unsere« Blicken, bis der Kummenberg die Thalebene abschließt, im Hintergrund ragt die Hochalpenwelt empor, voran der schön geformte Bergstock der „Drei-Schwestern".
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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