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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 134 -
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134 von den einzelnen Stämmen beigestellt wurden. Wir kannten bereits aus Tacitns eine solche Einrichtung für das Land der Helvetier; wir ersahen auch aus desselben Geschicht- schreibers Bericht über die Kämpfe der germanischen Legionen mit den Helvetiern, daß dabei der rhätische Landsturm von den vitellianisch Gesinnten zur Mithilfe herangezogen wurde. Aber erst neuerdings ist durch eine Inschrift erwiesen, daß auch ein Posten von 600 „Speerträgern" (Gaefati) unter dem Commaudo eiues ausgedienten Unterosficiers der Reichsarmee das Kastell Jrcavinm (unbekannter Lage) besetzt hielt. Die Miliz der Breonen kennen wir aus der Zeit um 50O u. Chr., wo dieselbe die von Angusta Vindelicornm ins Land führenden Pässe bewachte. Straßenkastelle waren das heutige Kastell Föder (das ist »eastellum vetus") bei Auer in Südtirol, wo mehrere römische Inschriften gefunden sind, das schon erwähnte Teriolis, von dem die Grafschaft „Tirol" den Namen zog, Sabiona (Säben), dann, da Horaz von derartigen Kastellen in seinem Gedicht spricht, ohne Zweifel auch die Burgen Greifenstein und Sprecheusteiu bei Sterziug und solche mehr, die nach der römischen Zeit in anderer Weise die Geschicke des Landes bestimmten. Besonders wichtig war die Gegend von Sabiona, weil an die dortige Zollstätte sich ein bedeutender Verkehr knüpfte und dadurch ein Brennpunkt für auswärtige Einflüsse gegeben war. Der Zoll war an Großunternehmer verpachtet, deren untergeordnete Organe zum guten Theil orientalischer Herkunft wäre». Diese bürgerten in Sabiona den Cult ihrer heimischen Gottheiten, namentlich der „tansendnamigen Isis" ein, dem sich die Einheimischen alsbald anschlössen. Auf demselben Wege kamen nach dem Nonsberg der Cult des Serapis und des hnndsköpfigen Anubis oder in die Gegend von Mauls bei Sterziug der des Mithras. Davon gibt das hier gefundene große Mithrasdenkmal (gegenwärtig im k. k. kunsthistorischen Museum zu Wien) Knude: dasselbe zeigt den Gott in der typischen Darstellung als Jüngling mit der phrygischen Mütze auf dem Haupte, wie er dem Stier das Messer in den Hals stößt; neben dem Stier sieht man allerlei symbolische Thiere, eine Schlange, einen Skorpion, ein Hündchen, das bellend am Stier emporspringt. Diese Culte bahnten dem Christenthum den Weg, das sicherlich schon im dritten Jahrhundert in unsere Gegenden vordrang, in den abgelegeneren Thälern aber erst im vierten oder fünften, sei es unter dem Druck der kaiserlichen Regierung, sei es durch den Eifer der Glaubensboten, zur Geltung gelangte. Jedenfalls ist es kein Zufall, daß Sabiona als Sitz eines christlichen Bischofs erscheint, nachdem „der letzte Priester der Isis" (um mit dem Dichter Adolph Pichler zu reden) zu fuugireu aufgehört hatte. Man darf dabei nie vergessen, daß die römische Weltherrschaft eben die Vereinigung von afrikanischen, asiatischen, europäischen Landschaften zu einem Ganzen und zu einer
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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