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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 158 -
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158 gangspunkt für diese überaus bezeichnende Thatsache vorzüglich in den letzten Decennien des XVI. Jahrhunderts zu suchen. Von Anfang an entschlossen, die Beschlüsse des Concils von Trient durchzuführen, begann Ferdinand II. sofort bei seinem Regierungsantritt nach dem Beispiel des ihm befreundeten baierischen Herzogshauses energisch das Werk der Gegenreformation. Dank der Thätigkeit seines Vaters bedurfte es des Blutvergießens nicht mehr, es genügten Landesverweisung, Freiheits- und Körperstrafen, wenn auch solche in größerer Anzahl und selbst wegen geringer Vergehen verhängt wurden. Um die Hauptquelle abweichender Lehrmeinungen zu verstopfen, wurde der Verkehr mit dem lutherischen Ausland streng überwacht und wiederholt im Lande Nachsuchung nach ver- dächtigen Büchern gehalten, diese vernichtet und durch katholische Gebet- und Erbauungs- bücher ersetzt. Vorzügliche Aufmerksamkeit wandte der Erzherzog auf die sittliche Hebung und Besserung des Ekerns, unter dem damals gar schlimme Zustände, eine erschreckende Unwissenheit, selbst in kirchlichen und religiösen Dingen, und nicht selten Concnbinat und andere Laster herrschten. Sein Beispiel und seine Mahnungen bewogen auch die kirchlichen Obrigkeiten für Beseitigung der argen Übelstünde zu wirken. Der eben geschilderten Thätigkeit Ferdinands II. gegenüber kommen seine anderen politischen Thaten, wie die glückliche Beendigung neuer Streitigkeiten mit den Bischöfen von Brixen und Trient, die Einziehung der Grafschaft Arco, wo Unruhen ausgebrochen waren, die Erneuerung der tirolischen Landesvrdnuug, der Erlaß einer Polizeiordnung :e. kaum in Betracht. Viel wichtiger war des Erzherzogs Sorge für Kunst und Wissen- schaft. Freund eines glänzenden Hoflebens, von Festlichkeiten und Spielen, gab er den Mnsten vielfach Gelegenheit zur Bethätigung. In pietätvoller Erinnerung an seine Vor- fahren vollendete er das Grabmal Maximi l ians I. in der Hofkirche und errichtete da- selbst auch eines für sich und seine erste Gemalin Philippine; für diese baute er auch das Schloß Ambras um und hier hinterlegte er die reiche Sammlung von Gemälden, Waffen, Geräthen und allerlei anderen Alterthümern, die als Ambras er Sammlung einen Welt- ruf erlangt hat. Sein Hofleben aber und seine Vorliebe für die Kunst machten einen großen Aufwand nothwendig, und da hiefür die landesfürstlichen Einnahmen bei weitem nicht ausreichten, sah sich Ferdinand nicht allein genöthigt, zu Verpfändungen von Gütern, Schlössern und Herrschaften die Zuflucht zu nehmen, sondern auch die Stände zur Über- nahme eines bedeutenden Theiles seiner Schuldenlast zu verhalten. Nach seinem Ableben (1595) übernahm Kaiser Rudolph II. als Haupt des ErzHauses für dessen Mitglieder auf einige Jahre die Verwaltung Tirols, dann erhielt sie sein jüngerer Bruder Maximil ian der Deutschmeister, bis ihm Tirol und die Vorlande als selbständiges Fürstenthum überlassen wurden. Ein ebenso energischer als frommer Regent, brachte er das Werk der Gegenreformation völlig zum Abschluß; er war aber auch eifrig
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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