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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 166 -
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166 fähige Mannschaft im Lande beschrieben. Doch die Tiroler scheuten den militärischen Zwang so sehr, daß das Landesregiment zum größeren Theile durch Soldaten aus anderen Ländern zusammengesetzt werden mußte. So kämpfte nur eine kleine Anzahl Tiroler im siebenjährigen Kriege auf fernen Schlachtfeldern für die Sache der Kaiserin, das Land aber erfreute sich, vou den ersten Jahren des österreichischen Erbfolgekrieges abgesehen, wo die Nordgrenze etwas gefährdet schien, während ihrer ganzen Regierung stets voller Ruhe und hatte für Kriegszwecke nur Opfer an Geld zu bringen, die jedoch im Vergleich zu früheren Zeiten sehr bedeutend waren. Die nächste Neuerung betraf die Landesbehörden. An die Stelle des Geheimrathes und der diesem untergeordneten Regierung und Hofkammer traten Repräsentation und Hofkammer und diese wurden nach kurzer Dauer durch das Gnberninm, mit einem Gouverneur an der Spitze, ersetzt. Die neuen Behörden erlangten aber einen viel größeren Einfluß. Um diesen zu vermehren, errichtete Maria Theresia sechs Kreisämter, durch welche die Landesbehörde auf die ständischen Obrigkeiten einwirken konnte. Sie zog aber auch viele neue Geschäftszweige in den Wirkungskreis ihrer politischen Behörden; so wurde ihre polizeiliche Thätigkeit ausgedehnt, ihnen die Überwachung der Verwaltung des Kirchen- und Bruderschafts- vermögens übertragen und noch manche andere öffentliche Aufgabe zugewiesen. Ein ganz neuer Verwaltungszweig war die Leitung des Schul- und Unterrichtswesens. Von der Ansicht ausgehend, daß die Schale ein Politiknm sei, unterwarf die Kaiserin zunächst die Hochschulen der staatliche» Aufsicht, dann aber auch die Mittelschulen, deren Lehrplan sie durch die Aufnahme des Griechischen und der Realien erweiterte. Das Proteetorat über die seit 1677 bestehende Universität Innsbruck erhielt der Landeschef, die Leitung und Überwachung der sechs Landesgymnasien zu Innsbruck, Hall (später Lienz), Brixeu, Meran, Trient und Rovereto, sowie des neu errichteten Lollezium nobilwin in Innsbruck wurde der Schuldeputation (später Schulcommission), einer Abtheilung der obersten Landesbehörde, übertragen und diese erhielt zugleich die Oberaufsicht über die Volksschulen im Lande, während zunächst die Kreisämter diese zu überwachen hatten. Der Volksschule Tirols wendete die Kaiserin die größte Sorge zu, ja sie muß als deren eigentliche Begründerin gerühmt werden. Allerdings bestanden schon im XV. und XVI. Jahrhundert in den größeren Ortschaften, den Städten und Märkten Schulen, aber diese waren im weiteren Verlaufe des XVI. Jahrhunderts in Verfall gerathen nnd die kleineren Ortschaften hatten bis dahin nie Schnlen besessen. Am Ende des XVI. nnd am Anfang des XVII. Jahrhunderts stand es mit dem Volksunterricht in vielen Gegenden Tirols außerordentlich schlimm, viele Leute in Stadt und Land wuchsen selbst ohne die nothwendigsten Religionskenntnisse auf. Mit dem Aufschwung des religiösen Lebens im XVII. Jahrhundert hörte dieser Übelstand wohl ans, doch ein anderer als Religions-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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