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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 170 -
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170 und Volkes wahrnehmen sieht. Darum war das Tiroler Volk trotz häufiger Klagen mit der Regierung Maria Theresias wohl zufrieden. Es fühlte, daß ein neuer Geist das öffentliche Leben durchdrang und unter seinem Hauche materielle und geistige Cultur gedieh. Es erschienen Erlässe, welche die Cultiviruug öder Gründe, die Auftheilung mancher Gemeindegründe durch Vermehrung der Wiesen nnd Äcker, die Einschränkung des Wein- baues, die Anpflanzung der Maulbeerbäume und Anderes betrafen. Die rege Thätigkeit auf dem Gebiete des Unterrichtswesens und der Geist, mit dem die Kaiserin alle Ver- waltungszweige erfüllte, mußte auch deu Künsten und Wissenschaften zugute komme«. Wie sehr die Tiroler ihre Kaiserin und deren ganzes Haus liebten, das bezeugt die große Freude, die sie über die längere Anwesenheit derselben in der Hauptstadt Innsbruck empfanden. Zahlreich waren die Beweise der Theilnahme sowohl an dem freudigen Ereignisse, welches dort stattfand, der Vermälnng Erzherzog Leopolds mit der spanischen Jnfantin Maria Ludovica, als auch au dem harten Schicksalsschlage, der die schwergeprüfte Kaiserin gerade in diesen Tagen durch den Tod ihres inniggeliebten Gemals Kaiser Franz I. traf, der am 18. August 1765 ganz unerwartet einem Schlaganfall erlag. An beide erinnert die am Eingang der Stadt Innsbruck damals errichtete Triumphpforte. Weit größere Veränderungen als Maria Theresias Reformen riefen die ihres Sohnes Kaiser Josefs II. in dem Zustande Tirols hervor. Dies gilt vor Allem von seinen Neuerungen auf kirchlichem Gebiete. Der Grund lag in dem streng katholischen Charakter des Landes und in seiner Eigenart auch in kirchlicher Beziehung. Tirol war im Laufe des XVII. Jahrhunderts nicht allein ein ausschließlich katholisches Land geworden, in welchem nur wenige Judenfamilien nothdürftige Duldung fanden, es hatte auch das religiöse Leben einen ungewöhnlichen Aufschwung genommen. In keinem anderen Kronlande war die Zahl und das Ansehen der Priester so groß als in Tirol. Im Jahre 1781 zählte man in der Diöcese Brixen nicht weniger als 845 Weltpriester und 1.048 Mönche und Nonnen, und damals gab es in ganz Deutschtirol 46 Männer- und 21 Frauenklöster. Viele Theile Tirols standen unter auswärtigen Ordinariaten und lebhaft waren die Beziehungen mit Italien und Rom, wo manche tirolische Jünglinge ihre Ausbildung im lüolleßium Fermanieum erhielten. Bei dieser Sachlage mußte schon Kaiser Josefs II. Streben, den Einfluß des kirch- lichen Oberhauptes möglichst einzuschränken, alle einheimischen Kirchengewalten unter staatliche Controle zn stellen und fremde von seinem Reiche auszuschließen, auf Schwierig- keiten stoßen. Sein Toleranz- und sein Ehepatent konnten noch weniger den Beifall der Tiroler finden. Viel schwerer trafen sie aber die Klosteraufhebungen, die Schließung mehrerer Kirchen und die Errichtung des Generalseminars in Innsbruck, denn das Los
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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