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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 178 -
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178 Feinde preisgab und ihm die Zerstörung der Festungswerke an den nördlichen Grenz- pässen gestattete. Die Erbitterung des Landvolkes hierüber wäre bald in Thätlichkeiten ausgebrochen, da der Feind die Demareationslinie nicht beachtete und von Westen her in das nördlich davon gelegene Gebiet einbrach; erst der Abzug der Feinde aus dem nördlichen Tirol beruhigte die erregten Gemüther. Südtirol blieb aber das Schicksal der Besetzung durch die Feinde nicht erspart, doch beobachtete der französische General Maedouald eine sehr maßvolle Haltung und Nordtirol behielt seine alten Behörden. Der Frieden von Lnneville (1802) machte endlich der schlimmen Lage Tirols ein Ende und erfüllte die von einer nach Wien entsendeten Deputation vorgebrachte Bitte um Erhaltung der Einheit des Landes. Ende März war Wälschtirol vom Feinde geräumt. Doch war das Land durch die beiden Kriege erschöpft und auch die äußere Lage Tirols verschlimmerte sich bald neuerdings, da der Friede von Lnneville an Stelle der cisalpinischen die gefährlichere italienische Republik setzte und den Franzosen den Weg zu neuen Übergriffen bahnte. Doch brachte er auch Tirol einen großen Gewinn: die Ein- verleibung der beiden Bisthümer Brixen und Trieut, die Kaiser Franz auf Grund einer Vereinbarung mit Frankreich (vom 26. December 1802) und des Reichsdeputations- hauptschlusses in Besitz nahm. Es war eine sehr beträchtliche Erweiterung des Gebietes der Grafschaft Tirol, denn das Brixner Bisthum umfaßte 17 Quadratmeilen mit 26.000 Einwohnern, das Trients 65 Quadratmeilen mit 146.000 Einwohnern. Der Zustand des Landes und die Einverleibung der beiden Bisthümer drängte zu um so eifrigerer Benützung der erlangten Friedenszeit, je geringer die Hoffnung auf längere Dauer derselben sein konnte. Den Reichsbehörden fehlte es weder an Verständniß noch an Thatkraft für die nothwendigen Reformen, wohl aber vielfach den Landes- behörden und der Landesvertretung und darum traten diese jenen meist hemmend entgegen. So unterblieben selbst dringende Verbesserungen oder wurden nur halb ausgeführt, an andere dachte man gar nicht. Die nothwendigste von allen, die Landesdefension, fand begreiflicherweise die meiste Beachtung. Allein gegen die Annahme des neuen Milizplanes sträubten sich die Stände beharrlich und die Regierung sah sich darnm genöthigt, noch das alte Landlibell fortbestehen zu lassen; nur drang sie auf eine vollständigere Führung der Milizrollen und auf eine bessere Organisation und Schulung der Truppen. Zu Reformen auf dem Gebiete der Verwaltung und der Justiz nöthigte die Einverleibung der Bis- thümer. Bei der neuen Kreiseintheilung wurden die brixnerischen Gerichtsbezirke theils dem Kreisamt von Bruneck, theils dem von Bozen, die trientiuischeu theils dem Kreisamt von Rovereto, theils dem von Trient zugewiesen und hierdurch den obersten Landes- behörden, dem Guberninm und Appellationsgericht untergeordnet. Auf kirchlich-politischem und dem Gebiete der Schule waren die Staude vorzüglich bestrebt, alle Neuerungen des
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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