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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 216 -
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216 und wider die deutschen Könige Rudolf von Habsbnrg, Adolf von Nassan, Albrecht von Österreich, Friedrich den Schönen, Ludwig den Baier u. s. w. Partei ergriffen und auf dem Marchfelde, bei Göllheim und Mühldorf kämpften. Schließlich wurden sie alle mit leichter Mühe eine Beute der von zwei Seiten ihnen immer uäher rückenden umsichtigen Habsburger , in deren Dienste sie traten und denen sie bei ihren riesigen Schnlden endlich ihre Herrschaften verkauften. Uud doch haben diese zwei Jahrhunderte moutfortifcher Herrschaft neben allen Leiden, welche die Bevölkerung auszustehen hatte, wieder viel Gutes geschaffen und ein ungemein mannigfaltiges Leben erzeugt. Wurde auf der einen Seite alles Recht und alle Sitte mit Füßen getreten, so trat auf der anderen wieder Bußfertigkeit, frommer und wohlthätiger Sin« zu Tage. Diesen verdankten nicht nur die Johanuiter-Commeude zu Feldkirch und ihre Tochter zu Klösterle, sondern auch die Klöster der Domiuicaueriuneu zu Blndenz, der Clarissinnen zu Bregeuz und Valdnna, der Augustiner auf Ebuit, der Frauciscauer auf Victorsberg und viele andere kirchliche Stiftungen den Ursprung. Neben dem hohen Adel tauchte seit der zweiten Hälfte des XII. Jahrhunderts ein so zahlreicher niederer auf wie kaum anderswo auf einem so kleinen Fleck Erde. Aber mit den Grafen- geschlechtern ging auch dieser größteutheils unter oder wanderte aus, so daß Vorarlberg schließlich das adelsärmste Land wurde. In diesem Zeitalter wurden Feldkirch und Bludeuz zu S täd ten erhoben; jenes erhielt von Kaiser Heinrich VII. um 1312 das Lindauer Stadtrecht, während Blndenz das seine unter Graf Albrecht IV. wieder theilweise von Feldkirch entnahm. Die Bürgerschaft dieser Städte und infolge ihres mannhaften Ver- haltens gegen die Appenzeller bald auch die von Bregenz erhielten ausgedehnte Freiheiten, Privilegien und Selbstverwaltung. Feldkirch z. B. übte die hohe Gerichtsbarkeit und das Begnadigungsrecht aus. Aber auch die Landbewohner, namentlich der Herrschaften Feldkirch und Bludeuz, die imHiuterbregeuzerwald und dieHofjünger im Montavon, welche zum Hofe und ins Gericht St. Peter bei Blndenz gehörten, wurden von den Fesseln der Leibeigenschaft, wo solche bestand, entweder ganz oder theilweise befreit und genossen vielfach eigene Gerechtigkeitspflege, im inneren Bregenzerwald z. B. dieselben Rechte wie die Stadt Feldkirch. Zum Andenken an diese einstigen Freiheiten wurde daher im XIX. Jahrhundert auf der Bezegg ein sinniges Denkmal errichtet. Ein unsterbliches Verdienst der Grafen von Montfort und Werdenberg aber bleibt die Besiedeluug der menschenleersten, Wald- und gebirgsreichsten Gebiete, vornehmlich des östlichen Landestheils mit den sogenannten Walsern. Durch ihre engen Beziehungen zu den Bischöfen von Sitten und den Freiherren von Raron im burgundischen Wallis, sowie bei dem Freizügigkeitsrechte, das diese deutsch-alamauuischen Bauern im obersten Rhonethal genossen, gelang es den vorarlbergischen Landesherren vom Ausgang des
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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