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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 223 -
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223 als anderswo, die Regierung streng katholisch und maßvoll, endlich ihr Vertreter Ritter Marx Sittich von Hohenems sehr gefürchtet war, so wurde die Bewegung leicht nieder- gehalten. Nur die wiedertäuferische Secte erhielt sich besonders zu Au im Hinterwald bis um die Mitte des XVII. Jahrhunderts. Schließlich wanderten ihre Anhänger nach Mähren oder ließen sich von Jesuiten und Kapuzinern bekehren. Der dreißigjähr ige Krieg (1618 bis 1648) war auch für Vorarlberg von schlimmen Folgen. Anfänglich wurde namentlich das Oberland von den sogenannten Bündner Unruhen (1620 bis 1624) hart betroffen. Die katholische und resormirte Partei, habsburgischer und französischer Einfluß kämpften in Graubüudeu um das Über- gewicht. Daher beständige Truppendurchzüge, Einquartierungen, Aufgebote der Landes- vertheidigung und gegenseitige verheerende Streifzüge über das Gebirge zwischen Bludeuz und Cur. In einem erbitterten Aufstande der Prätigäner wegen österreichischer Katholisi- rungsbestrebuugeu wurde 1622 der Kapuziner-Guardian von Feldkirch, Pater Fidelis von Sigmaringen, erschlagen. Erst 1641 trat in dieser Gegend völlige Ruhe ein. — Unterdeß war seit 1632 für das Unterland die Schwedengefahr hereingebrochen und hielt bis zum Schluß des ganzen Krieges Alles in Athem. Bregenz und die dortigen Landesgrenzen wurden stark befestigt und verschanzt. So sicher hielt man ersteres, daß geistliche und weltliche Herren, wie der Abt von Kempten und die Grafen von Hohenems ihre Kostbarkeiten in demselben bargen. Lange wurde auch wirklich der Feind abgehalten. Endlich trat aber auf Seite der Vertheidiger Ermattung, Fahrlässigkeit und besonders ein unseliger Zwiespalt zwischen Unter- und Oberland wegen Hilfeleistungen ein, und daher plante der von Allem unterrichtete schwedische Genera l Wrange l eine Überrumpelung. Bei äußerst stürmischer Witterung griff er am 3. Januar 1647 die Grenzvertheidiger von verschiedenen Seiten zugleich an, warf sie zurück und drang am 4. gleichzeitig mit ihnen in Bregenz ein. Die Schweden machten bei dieser Eroberung eine Beute von über vier Millionen im Werth, rückten sodann in Abtheilungen landaufwärts bis Feld- kirch und Guttenberg vor, brandschatzten die Bevölkerung, und diese, von Schrecken wie gelähmt, konnte von Glück reden, daß sie im März ihre Bedränger theils durch frei- willigen Abzug, theils mit Gewalt wieder loswurde. Alle Leiden eines Krieges, dazu Hungersnoth und mehrmalige Pest machte so das Land durch und konnte sich auch iu der Folgezeit, trotzdem fast hundert Jahre, selbst im spanischen Erbfolgekriege kein Feind ins Land kam, des Friedens nicht völlig erfreuen. Denn die Kämpfe gegen Franzosen und Türken häuften neue Lasten auf. Aber im öster- reichischen Erbfolgekriege drangen die Franzosen von der See- und Landseite wieder gegen Bregenz heran. Indeß wurden sie durch einträchtiges Zusammenwirken der Bevölkerung vor Mehreran, der Bregenzer Klause und auf dem Sulzberge zurückgeschlagen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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