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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 268 -
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268 der gabensammelnde „Auklöpfelesel" herum, der nicht selten von einem Gefolge bunter Masken begleitet ist. Am ursprünglichsten und ausführlichsten wird das „Klöckelu" oder „Klöpfeln" im Sarnthal geübt. Der Zug der „Klöpfler" besteht gewöhnlich aus einem Sackträger, einem Hornbläser, einem sogenannten Abdanker und zwei „Znseln", einem „Znselmannl" und einem „Znselweibl". Letztere sind ganz in enganliegendes Stroh ein- genäht und tragen Schellen am Hals, die andem haben farbige schlichte Kleider, der Sack- träger, auch „Klöckelmannl" genannt, hat einen Sack auf dem Rücken und eine Zipfelmütze oder einen Cylinder auf dem Kopfe. Zur Ausrüstung des Zuges gehört auch noch ein Schlitten, auf dem das „Zuselweibl" sitzt und absichtlich wiederholt abgeworfen wird. So ziehen die Klöckler unter unaufhörlichem Schellen und Getnte vor den nächsten Hof, wo sie Halt macheu. Hier wird zuerst das „Klöckellied" angestimmt, das von der Empsängniß Mariä, von Johannes dem Täufer, von Jesus Christus und den Altvätern handelt und in die Bitte ausläuft: Ein helllichter Stern geht über das Haus, Gar a ehrsame Hausmutter geht ein und aus; Jtz hören wir schon die Schlüssel erklingen, . Jtz wird man uns bald a Stuck Bratawurst bringen, Ja sei's a Bratwurst, sei's a Stuck Spöck, Dann gehn halt wir Klöckler mit Freuden a wöck. Dieser deutlichen Aufforderung wird nicht sofort entsprochen, denn nun folgen erst die sogenannten Ansinglieder, in denen der Witz und Scharfsinn der Klöckler auf eine harte Probe gestellt wird. Die Bauersleute, oder besser gesagt der „Ansinger" derselben singt nämlich Reimfragen zum Fenster hinaus, auf welche die Klöckler gereimte passende Antwort geben müssen, z. B.: Von innen: Wenn ös (ihr) so witzige Klöckler wöllt sein, Müßt ös wissen, wie a Deck' mit neun Ecker sollt' sein? Klöckler: Drei unten, drei oben und drei daneben, Dann werd's wol a Deck' mit neun Ecker a' geben n. s, f. Haben die Antworten befriedigt, dann ruft sie der Bauer mit dem Vers: Die Wurst liegt aus'n Tisch zu 'nein Kranz, Geht's nur auer (herauf) und macht's der Dirn an' Tanz. Nun begeben sich dieselben mit den Znseln und den Musikanten in die Stube. Da herrscht nun die eigenthümliche Sitte, daß einer der spinnenden Dirnen das Spinnrad — gewöhnlich hat man schon ein altes zu dem Zweck vorbereitet — zertreten wird. Als Entschuldigung tanzt dann das Klöcklermannl mit ihr. Nun folgen noch Tänze, ein fingirter Streit zwischen den beiden Znseln und ähnliche derb possenhafte Scenen. Zum
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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