Seite - 287 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
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Abendlicher Heimgarten zur Winterszeit.
boden und die Wirthsstube. Schon der hüpfende Dreivierteltakt sagt gleich dem Namen,
daß es ursprünglich Tanzliedchen waren, wie sie denn noch gegenwärtig bei eigentlichen
Bauernunterhaltungen den Rundtanz einleiten. Der Tänzer tritt nämlich mit seinem
Mädchen vor die „Spielleute" hin, wirft ein Geldstück auf den bereitstehenden Teller und
singt ein Schnaderhüpfel, was als Aufforderung gilt, auf seine Kosten einen Tanz zu spielen.
Nicht selten enthalten solche Liedchen Spottverse auf einen Nebenbuhler und werden so
Anlaß zu Raufereien.
So weit als i's aufischau,
Ist der Wald grüen
Und i laß zu mein' Diendl
Kan andern Bub'n gieh'n.
Eine noch größere Rolle spielt das Schnaderhüpfel als Trutzlied, falls sich entweder
Rotten von Burschen feindseliger Dörfer begegnen oder wenn sie am Wirthshaustisch
auf diese Weise einander zum „Robeln" oder „Raufen" herausfordern. Daun springen
oft halbe Stunden lang die Trntzliedchen von Tisch zu Tisch, eines noch schärfer,
höhnender und bissiger als das andere, bis endlich die beiden Gegner gehörig warm sind
und einander „anfliegen", das heißt zu robelu beginnen. Überhaupt zeichnet sich das
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Tirol und Vorarlberg, Band 13
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Tirol und Vorarlberg
- Band
- 13
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1893
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.12 x 23.1 cm
- Seiten
- 624
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch