Seite - 303 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13

303 damals mit größerem Fleiß, der sich ja reichlich lohnte, auch auf die Behandlung der Weiue besser verstanden als heutzutage. Nun zu den Sit ten und Bräuchen der Romauen in Südtirol. Da ist jedoch zu bedenken, daß wir in einem sehr prosaischen Zeitalter leben, welches, bis die erste Stuude des nächsten Jahrhunderts schlagen wird, sein Nivellirnngswerk wohl bis in die abgelegensten Thäler hinein noch viel weiter fortgeführt haben wird. Vielen Volksbräuchen liegt ein Volksglaube zu Grunde; erstirbt dieser, so geht der Brauch ein, dem Purpur stürzt der Herzog uach. Begiuueu wir mit dem warmen Christfest mitten im kalten Winter. Zarter Empfindung gibt das Volk noch da und dort sichtbaren Ausdruck. So legt man im Thal Rabbi einen dicken Holzklotz ins Feuer, damit er die ganze Nacht glühe und das Christkind wärme. In Rendena brennt in dieser heiligen Nacht ein Licht neben der Wiege des Neu-