Seite - 361 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13

361 Reife entsteigt eine nach oben kelchförmig geöffnete Krone, eine zierliche Arbeit aus Gold- nnd Silberdraht und Flitter. Als Zeichen der Trauer dienen die „Stuche" und der „Leidmantel". Es sei noch bemerkt, daß in alter Zeit kurze weiße Juppeu uud weiße Kappen im Schwünge waren. — Das „kurze Häß" des Wälders ist jetzt fast ebenso ver- schwunden, wie schon längst der Mantel des alten Wälder Rathsherrn. Die Walserin des Lutzthals bekennt als ihre Lieblingsfarbe feuriges Roth — roth sind „Mieder", Rock und Strümpfe. Der Rock beginnt über der Brust seiner Trägerin, Ein Montavoncr Haus. und da dort auch die große Schürze gebuudeu wird, ist die ganze Gestalt entstellt. Als Kopfbedeckung herrscht die Brämkappe, deren unterer Theil mit einem Pelz verbrämt ist, während der obere, weiter ausgreifende, ans schwarzem Sammt besteht. Ans Sammt ist auch die Masche, welche auf besagten Pelz genäht ist. Aus der Tracht der Walserin hat sich die der Montavonerin gar sehr zu ihrem Vortheil entwickelt. Rock und „Mieder" haften auch hier aneinander, aber dieses hat seine ordnungsmäßige Länge. Der dunkle Rock zeigt unten inwendig einen rothen Besatz und außen ein schwarzes Sammtband. Das Mieder, aus demselben Wollenstoff wie der Rock oder aus grünem oder rothem Damast, ist um den Hals und vorn um seinen weiten herzförmigen Ausschnitt mit einem breiten schwarzen, fein gesteppten Moireband eingefaßt. Aus dem Ausschnitt blickt das seidene Untermieder