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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 376 -
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376 am Conservatorinm erhielt, die er bis zu seinem am 4. März 1839 erfolgten Tode bekleidete. Außer vielen Compositionen für Clavier allein und für Clavier und Violine hielten sich lange Zeit zwei einactige Opern auf dem Repertoire der Opera comique. Am Ende des vorigen Jahrhunderts pflegte der Hofcaplau uud Dommusikus zu Brixeu Michael Widmann (1757 bis 1797) neben der kirchlichen Musik auch uoch die weltliche, und zwar compouirte er kurze deutsche Singspiele, die mit vielem Beifall aufgenommen wurden. Zu Sterzing erblickte am 8. Mai 1778 Johannes Gänsbacher, der „Körner Tirols", das Licht der Welt. Er kam als Sängerknabe zuerst an die St. Jakobskirche in Innsbruck, später als solcher nach Hall. Als Student an der Jnnsbrncker Universität mit einem Musikstipendium bedacht, stellte er sich im Kriegsjahre 1796 in die Reihen der Exemten, wie die Studentencompagnie genannt wurde. In dem Gefecht bei Spinges am 2. April 1797 that er sich so sehr hervor, daß ihm ein Commaudo über mehr als 300 Landesvertheidiger übertragen und die goldene Medaille verliehen wurde. Neuerdings focht er bei Taufers im Vintschgau, wo General Bellegarde den Franzosen heimleuchtete, auf das tapferste mit. Im Jahre 1801 vollendete Gänsbacher die Jura, folgte aber dem Zug seines Herzens, das ihn der Tonkunst in die Arme trieb, und wagte die Reise nach Wien, wo ihn der berühmte Abbe Vogler als Schüler aufnahm und wo er sich mit dessen berühmterem Schüler, Karl Maria von Weber, innig befreundete. Auch nahm er bei Albrechtsberger Unterricht im Contrapunkt. Von Darmstadt, wohin er sich neuerdings zu AM Vogler, damals großherzoglichem Hofkapellmeister, begab und wo er mit Meyerbeer und neuerdings mit Karl Maria von Weber zusammentraf, rief ihn das Kriegsjahr 1813 ab. Abermals vertauschte er die Geige mit dem Schwert. In Klagenfurt reihte er sich den 1809 und 1810 versprengten Tirolern ein und zog dann als Lieutenant der ersten Tiroler Schützencompagnie im Feuner'schen Corps unter siegreichen Gefechten nach Sterzing, das er bis zur Beendigung des Feldzuges iu Tirol besetzte. Die Kriegsjahre 1813 und 1815, in welch letzterem Jahre Gänsbacher Oberlieutenant des neuerrichteten Kaiserjäger- regiments war, brachten ihm das Kanonenkreuz und die große goldene Civil-Ehren- medaille ein. Nach beendigtem Kriege lebte Gänsbacher als Oberlieutenant in Innsbruck. Doch behagte in der Friedenszeit dem muthigen Kämpfer der Waffenrock nicht mehr. Als daher 1823 der Domkapellmeister zu St. Stefan in Wien I. Preindl starb, kam Gänsbacher, von seinen Wiener Freunden dazu aufgefordert, um die erledigte Stelle ein. Er erhielt sie auch und bekleidete sie bis an seinen am 13. Juli 1844 erfolgten Tod. Zu den Großmeistern der Tonkunst gleich seinen Jugendfreunden Weber und Meyerbeer gehört Gänsbacher nicht. Aber ebenso gewiß gebührt ihm in der Reihe der kleineren Meister ein ehrenvoller Rang, den er nicht nur durch die technische Gediegenheit
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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