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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 379 -
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379 Musikunterricht und Musikausübung erfreueu sich in Tirol und Vorarlberg einer gesunden und regen Pflege. Bis gegen das Ende des XVI. Jahrhunderts war allerdings der gregorianische Choral die einzige Kunstmusik in den Kirchen von Tirol und Vorarlberg und hat sich die „Currende" durch die Bestrebungen der seit dem XVII.- Jahrhundert iu Feldkirch angesiedelten Jesuiten bis zum Jahre 1805 in dem genannten vorarlbergischen Städtchen unter dem Namen „Gregorisingen" erhalten. Bei Hoffesten machten die Hof- trompeter und Pauker den erforderlichen Lärm. So wurden in Brixen, als die Bischöfe noch souveräne Fürsten waren und einen ausgedehnten Hofstaat hielten, namentlich Bläser bevorzugt wegen der Entraden in der Domkirche beim Einzug des Bischofs. Ähnlich werden es auch die Trieutiner Bischöfe gehalten haben. Auf dem Laude wurde der Gesangsunterricht mit specieller Bestimmung für die Kirche an den verschiedenen Pfarr-, Stift- und Klofterschuleu ertheilt, so in dem Bene- dietiner-Stist Mehrerau in Vorarlberg, zu Fiecht, Wilteu, Stams, Junichen, Marienberg und Neustift, sowie an den Psarrschnlen zu Schwaz und Bruueck in Tirol. Die Domschule „Cassiaueum" in Brixen war schon im XV. Jahrhundert für den Unterhalt der Chorknaben in der Domkirche bestimmt. In Hall bestand seit uralter Zeit eine Pfarrschule mit Musik- unterricht, während das vou der Erzherzogin Magdalena 1587 gestiftete Katharinenhaus den Zweck hatte, sechs Kapellknaben für die Musik in der Damenstiftskirche zur Verfügung zu stellen. In der Landeshauptstadt Tirols scheint sich der gesammte stabile Apparat zur Versehuug der Kirchenmusik auf einige Sänger und Jnstrnmentalisten in der Pfarrkirche zu St. Jakob und in der Servitenkirche, sowie auf acht Alumnen der „Nicolaihaus- Stiftung" und auf das ander Pfarre St. Jakob bestehende uralte Sängerkuaben-Justitut beschränkt zu haben, welches letztere seit 1831 in die „Pfarrsiugfchule" umgewandelt, die „Nicolaihaus-Stiftung" aber iu jährliche Handstipeudieu aufgetheilt wurde, deren Besitzer heute noch die Verpflichtung haben, sich auf dem Musikchor der Universitätskirche beim akademischen Gottesdienst, dessen musikalischen Theil der Jnnsbrncker Mnsikoerein seit seinem Bestand versieht, verwenden zn lassen. Es gab übrigens schon zu Ausaug unseres Jahrhunderts in Tirol viele kleine Musikschulen, aber keine von Bedeutung. Erst der Jnnsbrncker Musikverein, der als Schul- uiid Concertiustitut im Jahre 1818 (2. Juni) ins Leben trat, wuchs trotz maucheu ungünstigen Umständen allmälig zu segeubringender Bedeutung für das musikalische Lebeu im Lande heran. Seit dem Jahre 1856 steht der Jnnsbrncker Musikverein uuter dem Protectorat Seiner kaiserlichen Hoheit des Herrn Erzherzogs Karl Ludwig. Er war meist auch Vorschule oder Muster der anderen in Tirol und Vorarlberg bestehenden Musik- gesellschaften nud Gesangvereine, so des im Jahre 1854 gegründeten Musikvereins iu Bozeu mit vorwaltend classischer Richtung, des Männergesangvereins in Brixen und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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