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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 392 -
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392 und Bildnisse aller Regenten Österreichs, Wien 1807—1814", galt als classisches Werk und als Geschichtsschreiber ward er Johannes von Müller an die Seite gestellt. Seine Geschichte Wiens ist noch immer dem Forscher unentbehrlich. Aufsehen erregte sein letztes Werk: „Memoiren aus dem Tagebuche eines ^lten Pilgermanns, Jena 1845", in welchem er, verbittert durch trübe Erlebnisse, mit vielfach ungerechten Ausfällen seinen späteren Übertritt aus dem österreichischen in den baierischen Staatsdienst zu rechtfertigen suchte. Der Same des Edlen und Schönen, den Pater Benitins gestreut, fiel nicht auf unfruchtbaren Boden. Talentvolle Jünglinge widmeten sich mit Liebe der Poesie und dem Studium der Ästhetik. Die ersten Blüten, welche der neue Dichterfrühling trieb, waren die „Alpenblumen aus Tirol" (1828 bis 1830). Der Herausgeber der „Alpenblumen", die noch heute Beachtung verdienen, war der vielseitig gebildete, geistreiche Johannes Schuler (geboren 1800, gestorben als Professor der Rechtsphilosophie und des Straf- rechts zu Innsbruck 1859). Er selbst veröffentlichte darin drei Novellen: „Liebes- wahnsinn", „Jakob Stainer" und „Die Teufelsburg", welche neben I. Strei ters „Schauspielern" dieersteuDichtungen dieser Art in Tirol waren. Die Darstellung zeugt von ernstem Studium Goethe's, besonders in dem „Liebeswahnsinn" mit seinen tief empfundenen Briefen. Schade, daß der Dichter damit seine poetische Laufbahn abschloß, die zu schönen Hoffnungen berechtigte. An den „Alpenblumen" betheiligten sich Magnus Beyrer, Simon Strobl, Bernhard Mazegger, Josef Thaler (unter dem Namen Lertha), Beda Weber und Pius Ziugerle. Mit Beyrer wirkte später als Publieist der reichbegabte Strobl , sie zogen sich leider bald ganz von der Dichtung zurück, die vier letztgenannten aber blieben den Musen bis zu ihrem Tode treu. Der vielseitigste und thätigste unter ihnen war Beda Weber (geboren zu Lienz 1798, gestorben als Stadtpfarrer zu Frankfurt am Main 1858). Mit einer glühenden Phantasie begabt, kühn in Sprache und Bildern, schuf er lyrische Gedichte voll Feuer und Schwung, denen leider nur oft schönes Maß und Klarheit fehlen. Seine „Klotilde von Payrsberg" kann sich mit den besten epischen Gedichten jener Zeit messen, und auch seine zahlreichen prosaischen Werke verrathen durch den Farbenglanz und die Wärme der Darstellung den geborenen Dichter. Wir nennen nur „Das Land Tirol" (1838), „Die Stadt Bozen und ihre Umgebungen" (1849), „Oswald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche" (1850) und die „Charakterbilder" (1853). Ihm gebührt auch das Verdienst, die Gedichte Oswalds von Wolkenstein (1847) zuerst veröffentlicht zu haben. Als Gymnasialprofessor zu Merau hat er damals wie kein anderer anregend und zündend auf die Jugend gewirkt und ihr Liebe zur Poesie und Geschichte eingeflößt. An dithyrambischem Schwung und patriotischer Begeisterung stand ihm der Arzt Bernhard Mazegger (1799 bis 1876) am nächsten, während Josef Thaler (1798
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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