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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 398 -
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398 sein kleines Gut, widmete aber diefreien Stunden, wie sein Verwandter FranzM oosmann, dem Studium und der Lectüre und verstand den Pflug so gut wie die Feder zu führen. In etwas ungelenker Sprache schrieb er zuerst das Lebensbild „Nummamüllers und das Schwarzokaspele" 1863, das dnrch frische richtige Zeichnung des Volkslebens und der Charaktere anzog, nnd schritt dann zu den Erzählungen „Sonderlinge" und „Reich und Arm" vor, die durch ihre Wahrheit und glückliche Darstellung großen Erfolg hatten. Freie männliche Gesinnung und hohe Begabung zeichnen seine Schriften aus. Den militärischen Kreisen gehört Robert Byr (Karl von Bayer, geboren 1835) an, dessen Romane weite Verbreitung fanden und dessen Trauerspiel „Lady Gloster" im Wiener Burgtheater gegeben wurde. Der beliebte Humorist Josef Wichner (geboren 1852) lenkt mit seinen „Alraun- wurzeln" und der „Mappe eines Volksfreundes" wieder in die Bahnen von Hebels „Schatzkästlein" und „Rheinischem Hausfreund" ein; auch seine flotten Gedichte und seine Erzählung „Der Novize" finden großen Beifall. Als Lyriker ist noch I. G. Vonbank (geboren 1824), als Epiker Engelbert Winder (1848 bis 1891) zu nennen. In Tirol schallt es in neuerer Zeit von allen Zweigen. Aus der großen Schar der Lyriker verdienen eine besondere Erwähnung: Ludwig von Hörman, Patrik Anzoletti, Josef Erler, Rudolf Greußiug, Fr. Kranewitter, Alois Ladurner, Georg Obrist, Anton Ritter von Schullern, Josef Seeber, Norbert Stock, Richard von Strele, Karoline Gräfin Terlago und der Wälfchtiroler Bartholomäus Del Pero. Als Epiker begegnen uns Karl Domanig mit seinem „Abt von Fiecht", Adolf Povinelli mit „Ahasver in Tirol" und Josef Seeber mit der Legende „Die heilige Elisabeth". Das Drama wurde von Karl Domanig, Franz Lechleitner, Martin Meyer, A. L. Schenk, Josef Seeber, Johann Vikoler und Arthur Gras Wolkenstein gepflegt. Die Dorfgeschichte fand vorzügliche Bearbeiter in Isidor Müller, Max Stichlberger und besonders in Johann Schöpf, dem tirolischen Jeremias Gotthelf, der auch ein Drama mit Chören „Gudrun" gedichtet hat, während der Roman durch Rudolf Greinz „Wer steinigt sie" und Franz Lechleitner „Der Schreiber von Constanz" vertreten ist. Sagen, Anekdoten und Bilder aus dem Volksleben lieferten Alois Menghin, Martin Meyer, Peter Moser, Anton Oberkosler und Karl Wolf, während Ludwig von Hörmann in seinen ausgezeichneten Schriften: „Tirolische Volkstypen 1877" und „Das tirolische Volksleben 1879" nach Riehls Vorbild große Culturbilder eutwarf und die „Schnaderhüpfeln aus den Alpen" (zweite Auflage 1882), sowie ähnliche Sammlungen in mustergiltiger Weise herausgab. Wir dürfen nicht fragen: „Ist im Tiroler Lande verschollen aller Sang?", denn allerorten klingt das Lied, und während mansichindenerstenDecennien unsers Jahrhunderts beinahe nur der Lyrik gewidmet hatte, bebaut man nun alle Felder der schönen Literatur vom schlichten Liede bis hinauf zum kunstreichen Drama, der Krone aller Dichtung.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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