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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 403 -
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403 Christi in lateinischer Sprache veröffentlichte, wovon eine italienische und eine deutsche Übersetzung herauskam, und der berühmte Arzt Jppolito Gnarinoni von Trient (1571 bis 1654), der Leibarzt der Erzherzoginnen Maria Christine und Eleonore und des Kaisers Ferdinand II., Verfasser mehrerer Werke, in welchen er theils medicinische, theils moralische und historische Stoffe behandelte. Bessere Früchte trug die italienische Literatur Wälschtirols im XVIII. Jahrhundert, insbesondere in der zweiten Hälfte desselben. Der Antrieb zu einer Wiedergeburt der schönen Wissenschaften ging von Rovereto aus, einer Stadt, die seit jeher deutsche Gründlichkeit mit toscanischer Anmuth und Lieblichkeit verband und nun die Wiege einer auserleseueu Schar von Männern wurde, welche eine Ehre in die ursprüngliche Reinheit ihrer Muttersprache setzten uud sich durch literarische Geisteserzeugnisse verschiedener Art einen ehrenvollen Ruf begründeten. Namentlich war es die im Jahre 1750 gegründete Akademie zu Rovereto, welche sich große Verdienste um die Pflege der Sprache erwarb uud zu liebevoller Behandlung der vaterländischen Geschichte den Anstoß gab. Es ist die deZIi ^Ziati« (Akademie der Bequemen oder Langsamen, lateinisch: I^enlorum ^eaäemia), die nach der Sitte der Zeit so benannt wurde, weil die Akademiker der Überzeugung waren, daß der Geist, um die angestrebte Vollkommenheit zu erreichen, nicht zur Eile angetrieben werden, sondern allmälig fortschreiten müsse. Dem Namen entsprach auch das Emblem der Akademie, eine große Schnecke, welche eine Pyramide hinan kriecht, mit dem Wahlspruch: „Kirmto 'I veärai per vis lun»ke e Historie." Die Akademie giug aus bescheidenen Anfängen hervor; ursprünglich war sie uur ein Privatverein, der im Hause der berühmten Bianca Laura Saibaute (1723 bis 1797) sich über literarische Gegenstände unterhielt. Mit Josef Valeriau Vauuetti vermählt, Mutter des gleichfalls berühmten Elementino Vauuetti, verfaßte die hochgebildete Dame selbst eine Abhandlung über die häusliche Beschäftigung der Frauen in der alten und neuen Zeit: „Intorno all' c>ccupa?ic»ne ckomeslicu 6eIIe ckonne nei ternpi antielii o moäerni« und Gedichte (Rime), welche zu Padua 1831 in Druck erschienen sind. Während früher Girolamo Tartarotti, als er in Rovereto die ckei voäonei- zu gründen suchte, in der Stadt nur geringe Unterstützung fand, nahm sich diese nunmehr der neuen Gesellschaft mit um so größerem Eifer an. Wie durch Zauber entstand aus der ursprünglich nur häuslichen Versammlung ein zahlreicher literarisch-wissenschaftlicher Verein, welcher die besten Kräfte der Stadt umfaßte. Im April des Jahres 1752 wurden die Vereins-Satzungen angenommen, kraft deren sich die Gesellschaft in eine förmliche Akademie verwandelte, deren Zweck darauf gerichtet war, „zum Fortschritt und zur Verbreitung der Wissenschaften, der schönen Redekünste und der anderen Künste mit- 2«»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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