Seite - 417 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13

Das Landhaus in Innsbruck. Bildende Kunst in Tirol und Vorarlberg. Architektur, einschließlich der Burgen und Schlösser, in Tirol. en Werdeproceß der baukünstlerischen Schöpfungen in Tirol bestimmten Einflüsse mannigfacher Art. Die Lage des Landes zwischen. den mächtigen Culturstaaten Deutschland und Italien und der stete Wechsel- verkehr dieser Länder lassen es begreiflich erscheinen, daß von altersher vornehmlich deutsche uud wälsche Kunstweise für die Entwicklung der Landesarchitektur maßgebend wurden. In noch viel höherem Grade erkennen wir jedoch die Einwirkungen der klimatischen Verhältnisse und der Bodenbeschafsenheit auf den Stilcharakter der tirolischen Bauten, denn, wie in der Natur, so stehen sich auch in der Architektur dieses Landes Norden und Süden in charakteristischen Merkmalen gegenüber. Die Unterschiede zwischen nördlicher und südlicher Bauweise treten besonders im Wohn- und Nutzbau scharf hervor, wo, von der Kunstweise anderer Länver fast unbeeinflußt, die Entstehung der Bausormeu vollends abhängig wurde von den Lebensbedürfnissen der Bevölkerung im Verein mit dem herrschenden Klima und dem vorhandenen Banmateriale. Selbst für die monumentalen Bauten, welche in Südtirol ausschließlich italienischen Charakter ausweisen, wäre der Tirol und Vorarlberg. 27