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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 428 -
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428 vergrößerte um 1388 die Burg durch eine Kapelle und das Sommerhaus und ließ fünf Gemächer mit den heute berühmt gewordenen Fresken schmücken; außerdem versah er Runkelstein mit Vorwerken und zwei Thürmen. Nach mehrfachem Besitzwechsel an den Landesfürsten Erzherzog Sigmund gelangt, wurde die Burg von landesfürstlichen Pflegern verwaltet, deren letzter der bekannte Landsknechtführer Georg von Fruudsberg war. Kaiser Maximilian l. verstärkte Runkelstein durch fortifikatorische Baulichkeiten und ließ, als er um 1500 die Burg besuchte, mit der ihm eigenen Pietät für alte Kunst die Fresken daselbst restanriren. Um 1520 durch eine Pulverexplosion theilweise zerstört, blieb Runkelstein bis zu der zehn Jahre später durch ihren Bewohner Sigmund von Brandis erfolgten Reconstrnction in rninenhaftem Zustande. Endlich fiel die inzwischen wiederholt als Lehen vergebene Burg um 1754 an die Kaiserin Maria Theresia zurück, welche sie dem damaligen Fürstbischof von Trient als Mensallehen übertrug. Allmälig völlig zur Ruine geworden, gelangte Runkelstein in den Besitz Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph, auf Allerhöchstdefsen Anordnung in den Jahren 1884 bis 1888 die gänzliche Wieder- herstellung der Burg unter Leitung des Dombaumeisters Freiherrn von Schmidt erfolgte. Von sogenannten Tiefburgen, das ist solchen, welche auf ebenem Terrain in der Thalsohle angelegt wurden, sind in Tirol nur wenige zn nennen. Hierher gehören als architektonisch bemerkenswerthe Bauten der älteste Theil des Kastells in Trient und die ehemals landesfürstliche Burg Haaseck zu Hall; beide Aulagen waren mit den Befestigungs- werken der genannten Städte in Verbindung gebracht. Der gegenwärtig noch erhaltene mittelalterliche Theil des Tri enter Kastells, von welchem der mächtige runde Berchsried wahrscheinlich aus einem Überrest der ehedem dort bestandenen römischen Befestigungsanlagen entstand, zeigt einen in drei Geschoßen und an drei Seiten mit Arkaden umgebenen Hof im lombardifch-venetianifchen Baustil. Die Fa^ade dieses Gebäudetraetes läßt auch an der noch erhaltenen venetianifchen Loggia und den geschweiften Zinnen die italienisch-mittelalterliche Architektur erkennen. Ihre Entstehung datirt aus der Mitte des XIII. Jahrhunderts, nachdem kurz vorher das früher bestandene Kastell durch die Veroueser zerstört worden war. Die Burg Haaseck zu Hall entstand um 1275 zum Schutz der dortigen Salzwerke und hat bis zum Ende des XVI. Jahrhunderts mannigfache Veränderungen erfahren. Von den im Mittelalter errichteten fortifikatorischen Anlagen der Burg, welche dem Erzherzog Sigmund durch eine Reihe von Jahren als sichere Residenz diente, sind gegen- wärtig noch der malerische Berchsried, genannt der „Münzerthurm", und der „Münzer- thorthnrm" mit dem Wappenschild Erzherzog Sigmunds an der Südseite, außerdem der durch einen Wehrgang mit dem Berchsried in Verbindung stehende kleine Wartthurm erhalten. Auch die im gothischen Stil erbante Bnrgkapelle, deren Chor erkerartig gegen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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