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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 436 -
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436 Gebäudetract im Stil italienischer Hochrenaissance, der vom Meister Martino aus Conio ausgeführt wurde. Das Innere dieses nach außen einfach gehaltenen Baues wurde mit wahrhaft verschwenderischer Pracht, deren Reste noch hier nnd da erhalten sind, aus- gestattet. Scnlptnren in Marmor, Terraeotta und Stneco, Gemälde al fissco und al tempeia eines Romanino, Brusasorsi ?e., Tapeteu aus Leder, Goldbrokat und Arazzi schmückten die Wände, vielfarbige Marmorplatten, Majolikafließen oder Holz- parqnetten mit Intarsien die Fußböden, große, theilweise vergoldete Holzcassetten, Scnlptnren oder Freskeu die Decken der zahlreichen Säle, des Stiegenhauses uud der Loggia im kleinen Hofe. Der am Südeude dieser Schloßanlage befindliche große Hof umgibt westlich den Clesianischen Gebäudeflügel mit einem runden Pavillon an der Ecke. Letzterer, ursprünglich als Vertheidigungsthurm angelegt, stammt aus dem Jahre 1474, da Bischof Johann Hinderbach das Kastell offenbar noch in mittelalterlichen Bauformeu erweiterte und befestigte. Der Architekt des Cardinals Cles benützte den Thurm, um ihn in den erwähnten Pavillon umzuwandeln. Eine lateinische Inschrift daselbst besagt zu deutsch: „Ich Thurm wurde einst von Bischof Johann begonnen, doch vergrößert wurde ich in dieser Weise durch Cardiual Bernhard Clesius Gold 1531." Als später Cardinal Alberti den von Cles erbauten Theil dieses ,LasteIlc> duon eonsiFlio" nach Norden verlängerte und mit dem lombardisch-venetianischen Schloßtraet in directe Verbindung brachte, wurde die Loggia des mit Fresken von Girolamo Romanini ausgestatteten Sommerrefectoriums der Fürstbischöfe vermauert und dieser Raum, dem fortan der Zutritt von Lnft mangelte, leider dem Verfall geweiht. An der gegen die Stadt gerichteten Längsfront ist das Trientiner Kastell mit Bastionen umgeben und zeigt auch in seinen Fanden zum großen Theil den fortifikato- rischen Charakter. Die reiche Auszier seiner Jnnenräume ist noch vielfach erhalten, insbesondere das schöne Stiegenhaus, die freskeugeschmückte Loggia des kleinen Hofes und ein Rundsaal im Eckpavillou. Die Architektur italienischer Renaissauce ist noch in einer Reihe von Privatpalästen Trients glänzend vertreten. Unter ihnen sind besonders bemerkenswerth der Palazzo Tabarelli, dessen architektonische Gliederungen an Werke Bramantes erinnern, und der von Georg Fugger aus Augsburg um 1581 im Geschmack Palladios erbaute Palazzo Zambelli. Einige Trientiner Paläste aus dem XVI. Jahrhundert sind an ihren Fanden mit tüchtig ansgesührten Freskogemälden geziert. Die südlich von Trient gelegene Villa sudurdana Uaigvn ist ein seltenes Beispiel derartiger Gebäude auf tirolischem Boden. In den nördlichen Districten des Landes, wo uns vornehmlich in Schlössern und Edelansitzen noch bemerkenswerthe Profanbauten aus dem XVI. und XVII. Jahrhundert erhalten sind, mußte schon der weniger günstigen klimatischen Verhältnisse wegen an
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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