Seite - 445 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13

445 Die Erbauer gothischer Kirchen und Kapellen kennen wir zumeist nur ihrem Werk- zeichen nach, welches sie auf Grabsteinen und Saeramentshäuschen zurückgelassen haben, doch in einigen Fällen auch ihre Namen: so lieft man innerhalb eines Faches der sternförmigen Gewölbdecke im Chor der Kirche zu Damüls: coll maiger von roens maister dis bnns (dieses Baues) und an der nämlichen Stelle in der Kapelle auf Christberg: maister. kaspar . schop . v / . ^ (1507). Daß Baumeister der- art ihre Namen anbrachten, scheint allgemein übliche Sitte gewesen zu sein, sonst fände sich nicht ein Jahrhundert später znKlösterle ihreWieder- holnng: Melchior Mörscher von Mitte lberg Meißter dieses Bvnes 1609. Gothische Banreste müssen wir allenthalben im Lande zerstreut, vorwiegend in hoch- gelegenen oder dem Verkehr entrückten Ortschaften auf- suchen. Da ist Blndesch, genauer das uralte Gemein- wesen Eise mit seiuem vier- eckigen, bis zur obersten Spitze gemanertenThurine aus früh- gothischer Zeit, dauu Reutte Pfarrkirche »o» Rankweil. skiUtM Male r i schen Kirch- thurm, dessen oberstes, stark vorkragendes Stockwerk ans Holz besteht, weiter Rank weil mit dem alten Berchsried der Beste gleichen Namens, der als Treppenhaus der Wallfahrtskirche benützt wird; dieser kreisförmige Thurm weist uoch eiu kegelförmiges Dach iu bemerkenswerth reiner Erhaltung auf. Alte gothische Kirchthürme besitze» Au, Silberthal, Sonntag, Götzis (alte Kirche), solche mit Satteldach sind noch in Levis, Tisis, Alttosters und Fraxern zu sehen.