Seite - 447 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13

447 Gothisches Haus in Feldkirch. mögen die derKirche in Lech zu beiden Seiten des Portals, jene des Chors in Victors- berg (jüngstes Gericht und Tod des heiligen Eusebius) und der Bilderschmuck im Pres- byterium der Kirche in Rentte entstanden sein; der letztere bringt in zwei figuren- reichen Cyklen das apostolische Glaubens- bekenntniß und das Leben Mariens zur Darstellung. Was an die gothische Periode in den Profanbauten unserer Städte erinnert, beschränkt sich auf die düsteren, schwerfälligen Laubengänge einiger Straßen von Blndenz und Feldkirch, nebst einigen sehr alten Häusern iu letzterem. Die Erbauung des Pfründhauses und Johanniter - Ordens- hauses reicht bis in das Jahr 1218, aber ohne daß sich das Gepräge jener entlegenen Zeit verrathen würde; auch von Häusern des XV. Jahrhunderts in der Marktgasse hat sich nebst einem Erker mit zwei Wappen (Familie Kalkreit und Bryms von Herblingen) nur das eiue Haus bis in die Siebziger - Jahre unverändert erhalten, welches die beiden Tiroler Adeligen Kaspar von Welsberg und Ritter Oswald Sebner 1453 erbauten; desfenHanptschmnck bestand in einem zierlichen Erker, reich geschmückt mit Maß- und Stabwerk, an den beiden vorderen Füllungen mit den Wappen der Erbauer; die Fensterpfosten sind als feine Pfeilerchen mit Wasserschlag und Fialen behandelt. Ein schlanker Spitzhelm mit grün glasirten Ziegeln, au den Kanten mit gelben Krabben und einer Eule aus gebranntem Thon bildet des Erkers Bedachung. Der