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Enzelsbcrger und Hans Knoderer; die Maler Meister Wolfgang in Kiens, Maler Hans in
Schwaz, Hans Grasser, Friedrich Lebenpacher in Bruneck, Marx Tananer von Innsbruck,
Meister Simon von Taisten, Andrä Steger, Meister Michael in Lienz, Peter Rieder in
Innsbruck nnd Wolfgang Reisacher. Von Bildhauern wurden vom Kaiser außer den schon
genannten beschäftigt Hans Kels und Ulrich Vaist.
Von den genannten Malern verdient nähere Erwähnung Meister Simon vonTaisten.
Da er von Kaiser Maximilian, dem Erben des Schlosses Bruck hei Lienz, nachträgliche
Bezahlung für die in diesem Schlosse unter dem 1500 verstorbenen letzten Grafen von
Görz ausgeführte Malerei erhalten hat, ist er offenbar der Meister, welchem der reiche
Cyklus von Bildern in der Schloßkapelle zugeschrieben werden muß, die allerdings
Unkenntniß anatomischer Verhältnisse und Unbeholfenheit in der Form, aber bei derber
realistischer Auffassung auch eine ebenso innige als naive Anschauung und Streben nach
Naturwahrheit offenbaren. Die Polychromie der Kapelle aber zeugt von virtuoser Technik,
Gewandtheit und künstlerischer Begabung. Die mit der Jahreszahl 1490 bezeichneten
Fresken im Beinhause zu Taisten, der Heimat Meister Simons, dürften wohl von derselben
Hand stammen.
Zu unseren bedeutenden Bildhauern der Maximilian'schen Zeit ist namentlich auch
Sebald Bockstorser von Innsbruck zu zählen, von dem das Kloster Neustift ein in Marmor
ausgeführtes Grabmal von 1511 besitzt, welches durch siguralen und ornamentalen
Reichthum, feine Modellirnng und edlen Ausdruck der dargestellten Persönlichkeiten sich
anszeichnet und den Künstler bereits mit der Renaissance bekannt erscheinen läßt.
In vollem Gegensatz zu solchen Werken steht die Ölberggrnppe in Mils. Die in
Holz ausgeführten lebensgroßen Figuren sind von ausgeprägtestem Realismus ohne jeden
durch die Kunst veredelten Zug, wogegen das leibliche Leben mit größtem Verständniß
und voller Kraft zum Ausdruck gebracht erscheint. Der Realismus, mit welchem der
knieende, mit der Todesangst ringende Christus, die vom Schlaf übermannten Apostel
dargestellt sind, macht eine fast erschreckende Wirkung. Die Hierlands in keiner Zeit so
ausschließlich zur Geltung gebrachte realistische Darstellungsweise gibt keinen sicheren
Anhaltspunkt für die Bestimmung der Entstehungszeit dieses bedeutsamen Werkes; so viel
aber dürfte feststehen, daß nur ein Bildschnitzer der spätgothischen Zeit der Meister
derselben sein kann.
Die Namen der im Lande zerstreuten Künstler lassen auf den Einfluß schließen, den
Maximilian auf das Kunstleben in Tirol genommen hat. Das Beispiel des Hofes wirkte
aber auch nachhaltig auf die kleinen Burgherren und Genossenschaften des Landes. Die
reichen Gewerkeu und Kaufherren von Schwaz ließen den insbesondere durch Unterstützung
des Kaisers hergestellten Kreuzgang des dortigen Franeiseanerklosters mit Malereien
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Tirol und Vorarlberg, Band 13
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Tirol und Vorarlberg
- Band
- 13
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1893
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.12 x 23.1 cm
- Seiten
- 624
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch