Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 472 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 472 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13

Bild der Seite - 472 -

Bild der Seite - 472 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13

Text der Seite - 472 -

472 Enzelsbcrger und Hans Knoderer; die Maler Meister Wolfgang in Kiens, Maler Hans in Schwaz, Hans Grasser, Friedrich Lebenpacher in Bruneck, Marx Tananer von Innsbruck, Meister Simon von Taisten, Andrä Steger, Meister Michael in Lienz, Peter Rieder in Innsbruck nnd Wolfgang Reisacher. Von Bildhauern wurden vom Kaiser außer den schon genannten beschäftigt Hans Kels und Ulrich Vaist. Von den genannten Malern verdient nähere Erwähnung Meister Simon vonTaisten. Da er von Kaiser Maximilian, dem Erben des Schlosses Bruck hei Lienz, nachträgliche Bezahlung für die in diesem Schlosse unter dem 1500 verstorbenen letzten Grafen von Görz ausgeführte Malerei erhalten hat, ist er offenbar der Meister, welchem der reiche Cyklus von Bildern in der Schloßkapelle zugeschrieben werden muß, die allerdings Unkenntniß anatomischer Verhältnisse und Unbeholfenheit in der Form, aber bei derber realistischer Auffassung auch eine ebenso innige als naive Anschauung und Streben nach Naturwahrheit offenbaren. Die Polychromie der Kapelle aber zeugt von virtuoser Technik, Gewandtheit und künstlerischer Begabung. Die mit der Jahreszahl 1490 bezeichneten Fresken im Beinhause zu Taisten, der Heimat Meister Simons, dürften wohl von derselben Hand stammen. Zu unseren bedeutenden Bildhauern der Maximilian'schen Zeit ist namentlich auch Sebald Bockstorser von Innsbruck zu zählen, von dem das Kloster Neustift ein in Marmor ausgeführtes Grabmal von 1511 besitzt, welches durch siguralen und ornamentalen Reichthum, feine Modellirnng und edlen Ausdruck der dargestellten Persönlichkeiten sich anszeichnet und den Künstler bereits mit der Renaissance bekannt erscheinen läßt. In vollem Gegensatz zu solchen Werken steht die Ölberggrnppe in Mils. Die in Holz ausgeführten lebensgroßen Figuren sind von ausgeprägtestem Realismus ohne jeden durch die Kunst veredelten Zug, wogegen das leibliche Leben mit größtem Verständniß und voller Kraft zum Ausdruck gebracht erscheint. Der Realismus, mit welchem der knieende, mit der Todesangst ringende Christus, die vom Schlaf übermannten Apostel dargestellt sind, macht eine fast erschreckende Wirkung. Die Hierlands in keiner Zeit so ausschließlich zur Geltung gebrachte realistische Darstellungsweise gibt keinen sicheren Anhaltspunkt für die Bestimmung der Entstehungszeit dieses bedeutsamen Werkes; so viel aber dürfte feststehen, daß nur ein Bildschnitzer der spätgothischen Zeit der Meister derselben sein kann. Die Namen der im Lande zerstreuten Künstler lassen auf den Einfluß schließen, den Maximilian auf das Kunstleben in Tirol genommen hat. Das Beispiel des Hofes wirkte aber auch nachhaltig auf die kleinen Burgherren und Genossenschaften des Landes. Die reichen Gewerkeu und Kaufherren von Schwaz ließen den insbesondere durch Unterstützung des Kaisers hergestellten Kreuzgang des dortigen Franeiseanerklosters mit Malereien
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild