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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 475 -
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475 auch zahlreiche Zeichnungen, besonders Landschaften erhalten, von letzteren namentlich im Nationalmuseum in Budapest. Dem Meister Wolfgang Hneber war seine Heimat schon frühzeitig zu enge geworden. Im Jahre 1515, in welchem die St. Anna-Bruderschaft in Feldkirch ihm mittelst eines schriftlichen Vertrags die Verfertigung des Altares mit dem erwähnten Bilde übertrug, befand er sich bereits in Pafsan, wo er seine künstlerische Prodnctioität am längsten entfaltet und von wo aus er durch seine gesuchten Werke auch seinen Einfluß in weiteren Kreisen zur Geltung gebracht hat. Standen unsere Künstler deutscher Nationalität bisher fast ausschließlich auf dem Boden deutschen Kunstlebens, so wurden sie in der Ferdinandeischen Zeit (1523 bis 1562) immer mehr und mehr aus Italien beeinflußt, bis sie endlich selbst in ihrer Existenz von den Italienern bedroht wurden. Kaiser Ferdinand, ein warmer Freund der Knust und alle ihre Zweige kenntnißreich überblickend, fand infolge des so viele Kunstwerke zerstörenden Bauernkrieges, der späteren Türkenkriege und anderer kriegerischer Unternehmungen leider nur beschränkte finanzielle Mittel nnd Zeit, seinen Kunstsinn in ausgedehnterer Weise zu bethätigen. Er gehörte nach seiner Anschauung in Sachen der Kunst bereits ganz der neuen Zeit an. Wenn er auch anfangs die von Kaiser Maximilian überkommenen zahlreichen Meister, darunter mehrere Maler und die Gießer Gregor Löffler und Stephan Godl, neuerlich und unbedingt in seine Dienste nahm, verlangte er doch bereits 1523 von dem Bildhauer des letzteren das eingehendste Studium der Natur und später von dem Bildhauer Abel das Studium der Antike an Ort und Stelle. Die Bildhauer, bisher gewohnt, das von den Malern Gegebene in die Plastik zu übertragen, fanden sich leicht in der neuen Stilweise zurecht. Als nach dein Tode Stephan Godls Kaiser Ferdinand 1548 den ganz im Geiste der Neuzeit arbeitenden Maler Christoph Amberger von Augsburg mit den Entwürfen zu den noch fehlenden großen Erzbildern zum Grabmal Maximilians betraut hatte, fiel es dem Juusbrucker Bildschnitzer und Modelleur Veit Arnberger offenbar nicht schwer, nach der im kleinen Maßstabe uud skizzenhaft gegebenen Zeichnung Ambergers die durch lebendige Auffassung der dargestellten Persönlichkeit sich auszeichnende Statue (König Chlodwig) zu geluugeuer plastischer Darstellung zu bringen, daher ihm auch nebst dem Gießer Gregor Löffler ein Hauptverdienst an dieser Arbeit zuerkannt werden muß. Gregor Löffler war übrigens nicht blos ein kunstgewandter Gießer, sondern auch ein im Kunstfach vielseitig gebildeter und erfahrener Mann und übte als künstlerischer Beirath des Hofes großen Einfluß. Ungleich schwerer als die Bildschnitzer trennten sich die Maler vom alten Geiste, wie von der alten Technik ihrer Malerei. Sie kannten die Renaissance, aber diese kam bei ihnen doch hauptsächlich nur decorativ zur Geltung, im Fignralen blieben sie der älteren
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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