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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 478 -
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478 1526 mit den Landsknechten Georgs von Frnndsberg gezogen war, auch die Glasmalerei. Sein um 1530 angefertigtes, in Öl kräftig gemaltes Selbstporträt im Museum zu Inns- bruck, welches ihn in energischer Haltung mit flott über die eine Achsel geworfenem Mantel darstellt, beweist durch seine ganze Anfsassnng, daß Paul Dax außer dem Lorbeer, den er 1527 als Kriegsmann vor Neapel gepflückt, auch Erfolge auf dem friedlichen Boden der Kunst sich errungen hat. Der kirchliche Bedarf an Glasgemälden und die Gewohnheit der Schloß- und Hausbesitzer, in ihren Saal- und Stubenfenstern ihre in Glas gemalten Wappen leuchten zu lassen, hatten den Erbauer der Glashütte in Hall, welcher das bisher aus Venedig bezogene Glas möglichst zu ersetzen sich bemühte, bewogen, mit seiner Anstalt auch die Glasmalerei zu verbinden. Nach den wenigen noch erhaltenen Glasmalereien der Haller Glashütte zu schließen, zeichneten sich ihre Arbeiten besonders durch Frische ihrer Farben aus. Die Anstalt kam 1534 insbesondere durch die ihr zutheil gewordene Unterstützung der Regierung Kaiser Ferdinands zustande und betrieb die Glasmalerei bis zum Tode dieses kuustsörderuden Landesherrn. In unserem italienischen Landestheil lagen in der Ferdinandeischen Zeit die künst- lerischen Verhältnisse ganz anders als in Deutschtirol, — dort gab es keiueWandlung in der Kunstrichtung. Der Kunst mußte überhaupt erst eine Gasse geöffnet werden. Dies Verdienst gebührt aber dem von 1514 bis 1539 regierenden Cardinalbischof Bernhard von Cles. Von welch opferfähigem Kunstsinn dieser Kirchenfürst war, beweisen schon die von ihm 1531 von Joris (Georg?) von Lickan in Antwerpen für tausend Dneaten erkauften kost- baren niederländischen Teppiche, welche noch heute den weitaus werthvollsten Kunstschatz Trients bilden. Da es im Tridentinischen an einheimischen Künstlern mangelte, berief der Cardinal solche aus Italien, und zwar neben einigen weniger bedeutenden Malern den tüchtigen Meister Mareello Venusti von Mautua. Der kunstsinnige Bischof sorgte aber auch sür die Heranbildung einheimischer Künstler, deren Leistungen freilich erst in die Regierungszeit seines Nachfolgers, des Cardinals Christoph Madrntz fallen, welcher in die Fußtapfeu seiner beiden Vorgänger tretend den Bau und die künstlerische Ausschmückung des unvergleichlichen alten Residenzschlosses fortsetzte. In diese Zeit fällt nun der berühmte Bildhauer Alessandro Vittoria von Trient, geboren 1525, welcher aus der Schule des Jakob Tatti von Sansooino in Venedig hervorging. Von ihm besitzt das Trientiner Museum ein Werk, die Porträtbüste des Senators Lorenzo Capello. Neben diesem hervorragenden Meister machten sich die beiden gleichzeitigen Bildhauer Viueenzo Viceutiui und Giovanni Linzo einen über die Landesgrenze hinausgehenden Namen. Von Ersterem besitzt Trient eine bedeutende Arbeit der Frührenaissance, die in Marmor meisterhaft ausgeführten Reliefs an dem prachtvollen Baleon der Orgel in
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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