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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 479 -
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479 Santa Maria Maggiore vom Jahre 1534. Vom Letzteren ist die der gleichen Kunstrichtung ungehörige, gleichzeitig ausgeführte Figur am Brunnen in Zürich: Herkules als Löwen- bändiger. ErHerzog Ferdinand, welcher seinem Vater in der Regierung des Landes Tirol folgte, war nicht blos der größte und glücklichste Sammler von Kunstwerken, die heute noch Perlen der Wiener Sammlungen bilden, er bethätigte vielmehr seinen Kunstsinn nach allen Richtungen, nnd zwar bis zur vollständigsten Erschöpfung und Überbürdung seines eigenen und des Landes Kammerwesens. Die in den weitesten Kreisen maßgebende Künste richtuug Ferdinands war ausschließlich die Renaissance, welcher auch unsere einheimischen Künstler schon angehörten oder sich anzuschließen gezwungen waren. In Innsbruck selbst fand der Erzherzog bereits eine verhältnißmäßig große Anzahl von Künstlern, namentlich von Malern. Es waren dies Hans und Christoph Perkhammer, Paul Trabel,Wolfgang und Hans Polhammer, Hans Gründl, Alexander Meurl, Konrad Leitgeb, Georg Fellengibl und Kaspar Rorer. Diese, sowie die Maler von Hall, Melchior, Ulrich und Ludwig Ritterle und Hans Maisfelder, nebst den Trientner Malern Paul Nauritius und Daniel Sandelli, insbesondere aber Johann Baptist Fontana von Ala erhielten bald alle Austräge und Beschäftigung. Erzherzog Ferdinand, welcher in Prag durch den Bau des Stern- schlosses, zu dem er den Plan entwarf, als Architekt sich versuchte, befriedigte hier seine Baulust durch den Neubau von fünf Lustschlössern nnd verschiedenen Kirchen und Kapellen, zu deren Ausschmückung er die erwähnten Tiroler Maler, von welchen Fontana aus Ala als der bedeutendste erscheint, beschäftigte. Johann Baptist Fontana, dessen Bruder als Ingenieur in Diensten Ferdinands stand, hatte seine künstlerische Ausbildung in Italien erhalten. Er malte unter anderem den Plafond der silbernen Kapelle und die Medaillons im Fürstenchor der Hofkirche, die Altäre für Ambras, Seefeld und Günzbnrg und außerdem eine größere Anzahl von Porträts für die Porträtsammlung des Erzherzogs. Wie Colin in der Plastik, Luchese iu der Architektur, so war Fontana in der Malerei eine Vertrauensperson des kunstsinnigen Erzherzogs, der ihm auch Einkäufe von Kunstsachen in Italien übertrug. Er sollte Ferdinand den znr Zeit hochberühmten Johann Baptist Cavagna in Rom ersetzen, welcher seine Berufung nach Innsbruck zwar angenommen hatte, aber ihr aus unbekannten Gründen nicht gefolgt war. Die erzherzoglichen Bauten, zu deren AnsfchmückuUg unsere loealen Künstler hauptsächlich verwendet wurden, sind leider fast alle durch die Zeit zerstört worden oder haben durch den Ungeschmack der Zeit ihren alten Charakter völlig verloren, was jedoch von jenen Künstlern sonst bisher bekannt ist, stellt sie weit über bloße Decorationsmaler hinaus. So ist z. B. Paul Trabel der Zeichner des prachtvollen Grabgitters Kaiser
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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