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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 480 -
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480 Maximilians, Maisfelder und Gärtner illnstrirten die zwei Bücher „Österreichisches Ehrenwerk" und das Buch „Österreichisches Herkommen", erhielten also ähnliche Aufträge wie der berühmte Georg Hufnagel, welcher für den Erzherzog in achtjähriger Arbeit ein Missale mit werthvollen Miniaturen schmückte. Während Erzherzog Ferdinand im ersten Decenninm seiner Regierung allein an fünfzig urkundlich bekannte Maler, Deutsche, Italiener, Niederländer, Spanier und Schweizer beschäftigte, finden wir unter ihm die Plastik fast nur durch Alexander Colin und seine niederländischen Gesellen vertreten. Die von Ferdinand zur Vollendung des Grabmals Kaiser Maximilians wieder in Thätigkeit gesetzte Erzgießerei in Mühlau ver- sprach durch Hans Lendenstreich, welcher von Innsbruck oder Schwaz nach München gekommen war und sich dort etablirt hatte, zu neuer Blüte zu gelangen. Der tüchtige Meister, welcher die von Colin modellirten vier Virtntes am genannten Grabmale meister- haft gegossen hatte, mußte jedoch wie der Trienter Erzgießer Anton Catani dem Italiener de Duca weichen, welcher aber nach dem Gusse des Bildnisses Kaiser Maximilians wieder nach Rom zurückkehrte und den Kunstjünger, den ihm der Erzherzog zur Ausbildung in der Kunsterzgießerei mitgegeben hatte, wie es scheint, für seine eigene Werkstätte zurück- behielt. Hans Christoph Löffler aber, welcher namentlich durch den Guß der Bronze- ornamente zum Grabmal Kaiser Maximilians seine Meisterschaft als Gießer bekundete, widmete sich in der Folge ausschließlich der einträglicheren Arbeit des Geschützgießens. Der Tod des Erzherzogs Ferdinand beeinträchtigte für längere Zeit das Kunst- leben in Innsbruck und den fruchtbaren Einfluß auf die übrigen Landestheile. Nicht blos die fremden Maler, auch einheimische verließen das Land, darunter auch der Maler Sigmund Walhueter, dem Hans Bnrgmair seinen Sohn zur Ausbildung überlassen hatte, die Kunsterzgießerei in Mühlan ging vollständig ein und die durch Seusenhoser zu so hoher Blüte gebrachte Hosplattnerei hatte in dem für Erzherzog Maximilian durch den Hofplattuer Jakob Topf von Innsbruck geschlagenen Harnisch das letzte Kunststück abgeliefert. Die Glashütte in Hall konnte ohne Unterstützung des Hofes nur durch Erzeugung kunstloser Glaswaaren ihr Dasein fristen. Auch der Borarlberger Glasmaler Thomas Neidhart in Feldkirch, welcher die von den Zeitgenossen gerühmten Votivbilder für die Chorfenster der Hofkirche in Innsbruck, die wie das Grabmal Maximilians selbst erst durch Erzherzog Ferdinand ihre Vollendung fand, verfertigt hatte, verschwindet von da an gänzlich. Nur Alexander Colin, dem das Land so viele Kunstwerke verdankt, blieb seiner neuen Heimat treu. In Tirol hat sich eine ansehnliche Zahl seiner Werke erhalten. In der Hofkirche zu Innsbruck finden wir von ihm außer den berühmten Reliefs am Grabmale Maximilians die Grabmäler Erzherzog Ferdinands und seiner Gemalin Philippine Welser, der Frau
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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