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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 484 -
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484 Die um die Mitte des vorigen Jahrhunderts beginnende Blütezeit tirolischer Maler ward von dem wissenschaftlich und künstlerisch reich begabten Josef von Alberti zu Cavalese eingeleitet. In Venedig und Rom gebildet, gründete dieser vortreffliche Mann, in seine Heimat zurückgekehrt, eine Schule für Maler, in welcher mehrere unserer besten Meister den Grund zu ihrer höhereu Ausbildung legten, zu der sie Alberti an die Quelle, aus der er selbst geschöpft hatte, schickte. Zu seinen Schülern aber zählen Johann G. Grasmayr, Michael Angelo, Franz Unterberger und Paul Troger. Der Schüler des letztereu war Martin Knoller, aus dessen Atelier wieder ein hervorragender Meister, Josef Schöpf, hervorging. Alberti erscheint somit als Stammvater einer Reihe berühmter Künstler. I. Grasmayr von Brixen, welcher bei Loth in Venedig und bei Trevifani in Rom seine weitere Ausbildung genommen hatte, verleugnet seine Meister auch in seinen zahl- reichen Gemälden nicht. Trevisanrs anmuthige Form im Auge behaltend, hielt er ander- seits an der mehr düsteren Farbengebung Loths fest, welche besonders den Werth seiner Landschaften beeinträchtigt. Das große Ansehen dieses Meisters in damaliger Zeit beweist sein Grabmal, welches der Präsident der Wiener Akademie, durch Zauner in Marmor ausgeführt, setzen ließ. Freier als Grasmayr entwickelten sich die beiden Schüler Alberti's, Michael Angelo und Franz Unterberger von Cavalese. Der eine bei Piazetta, der andere bei Pittoni in Venedig weiter ausgebildet, verließen beide den Weg ihrer Schule und traten speciell in der Farbengebung als selbständige Meister auf. Die durch blühendes Colorit und das an Correggio erinnernde Helldunkel sich auszeichnende Malweise Michael Angelo's verschaffte demselben viele Bewunderer und schließlich die Berufung nach Wien und Ernennung zum Reetor der Akademie. Sein größtes Werk ist das 1749 ausgeführte Hochaltarblatt, darstellend die sterbende Maria, im Dom zu Brixen, welcher auch eine Arbeit des Franz Unterberger, das kräftig gemalte Blatt des Rosenkranzaltars enthält. Die Perle des die Arbeiten der vorzüglichsten Tiroler Maler der Zeit umschließenden Doms bildet aber das Altarblatt, welches aus dem Atelier des Christof Unterberger, Neffen des vorgenannten, hervorgegangen ist. Christof Unterberger (geboren 1732), zuerst in Wien, dann in Venedig und in der Schule Cignaroli's in Verona sich ausbildend, war mit den hier erworbenen Resultaten unzufrieden und ging 1758 nach Rom, um die Werke der Antike und der großen Italiener zu studireu. Domeuicho und Peter von Cortona zogen ihn besonders an und ihre Malweise kannte er bald so genau, daß seine Copien der Werke dieser Meister selbst von Kennern für Originale gehalten wurden. Seine eigenen Werke, durch welche er nicht blos als Historien- und Blumenmaler sich Berühmtheit verschaffte.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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