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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
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490 das sonst völlig verödete Gebiet dieses Kunstzweiges zu cultiviren sich bemühten. Des einen, Johann Georg Grasmayr, wurde bereits gedacht, die beideu auderen sind die vou ihrer Zeit hochgehaltenen Brüder Anton und Josef Feistenberger von Kitzbichl. In den Gallerien von Dresden und Weimar und im Museum in Innsbruck finden sich Feisten- bergersche Landschaften, welche ein offenes Auge für die Großartigkeit der Natur verratheu und mit künstlerischem Geschick eomponirt sind, während sie andererseits noch ein vergeb- liches Streben zeigen, dem Licht und der Luft durch die Farbe beizukommen und beide Elemente harmonisch gestimmt über das landschaftliche Bild auszugießen. Während Grasmayr und Feistenberger ihre Landschaften gemalt haben, verewigte der in Paris bei dem Kupferstecher Wille und in Rom gebildete Franz Edmund Weirot ter von Innsbruck seine, besonders in Italien gezeichneten Landschaften durch seine geätzten Kupferplatten. Weirotter war 1766 von Paris als Lehrer für Zeichnen und Radiren von Landschaften an die Akademie in Wien berufen worden, wo er eine erstaunliche Wirksamkeit entfaltete, derselben aber bereits nach fünf Jahren durch den Tod entzogen wurde. Seine geätzten Landschaften, in England, Holland und Deutschland so begierig gekauft, erschienen zu Paris in einem stattlichen Foliobande vereint. Sie bilden eine Fundgrube der reichsten landschaftlichen Motive. Schlichtheit der Auffassung und ein leichter geistreicher Vortrag wird deu Werken dieses Meisters, der ganz durch sich selbst geworden, was er war, nach- gerühmt. Nicht geringeren Ruhm als Weirotter erwarb sich seinerzeit in der graphischen Kunst Johann Pichler vou Bozen, welcher unter dem Kupferstecher Jakobe in Wien sich bildete und nach dessen Tode seine Lehrkanzel versah. Von Pichler besitzen wir nicht weniger als 64 geschabte Blätter, die vielfach zum Besten gehören, was zur Zeit in dieser Art geschaffen worden ist. Den vielen vorzüglichen Tiroler Malern des vorigen Jahrhunderts, zu welchen noch der durch seine elegant gemalten Conversationsstücke auch im Ausland zu Ehreu gekommene Joh. V. Platzer aus Vinstgan zu zählen wäre, reiht sich würdig eine Anzahl tüchtiger Bildhauer an. Auch von ihnen haben einzelne großen Einfluß auf die Kunstentwicklung der Reichshauptstadt genommen, so namentlich die Professoren der kaiserlichen Akademie Jakob Schletterer von Wenns und Balthasar Moll vou Innsbruck. Schletterer war bei der Ausführung der figureureicheu Reliefs an den beiden Denksäulen vor der Karls- kirche in Wien thätig, jener unvergleichlichen Arbeit, wie sie Winkelmann nennt; Balthasar Mol l ist der Urheber des prächtigen Grabmals der Kaiserin Maria Theresia in der Gruft der Kapuziner und des plastischen Schmucks der sogenannten Triumphpsorte in Innsbruck. Allen aber geht voran der geniale Schöpfer des edel und stilvoll gedachten Reiterstandbildes Kaiser Josefs II. in Wien, Franz Zauner von Kanns, der vielverdiente
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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