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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Tirol und Vorarlberg, Band 13
Seite - 492 -
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492 Geister zog ihn an, aber sein künstlerischer Geist bewahrte ihn vor dieser und vor anderen Gefahren, und so kam er schließlich nach Rom, wo er an der Seite seines Freundes Carstens nach dem Höchsten und Besten strebend seine Anschauungen und Empfindungen in einer Reihe von Werken vollendeten Ausdruck zu geben sich bestrebte. Die feurige Phantasie des nach großen Ideen strebenden Mannes fand in Dante Gedanken und Bilder, die seinem Wesen entsprachen, und seiner Vertiesuug in Dantes Schöpfungen verdanken wir eine Serie von Darstellungen aus den Werken des großen Dichters, dessen Geist er in Federzeichnungen und Radirungen wiederzugeben verstand. Kochs überreicher Phantasie entstammten verschiedene Historienbilder, darunter das ganz seinem Geiste entsprechende originelle Bild „Disputation des Teufels mit dem heiligen Franeisens um die Seele des Guido von Monteseltre", welchem ein italienischer Gelehrter ein eigenes Buch widmete. Der Schwerpunkt seines Ruhmes und seiner kunstgeschichtlichen Bedeutung liegt aber in der Wiederaufnahme und Fortbildung der historischen Landschaft, und mit vollem Rechte wird Josef Koch als Wiederbegründer der modernen Landschaft gefeiert. Seine schwungvoll entworfenen idealen Landschaften zeichnen sich besonders durch Kraft der Farbe, Klarheit der Luft und harmonische Gesammtwirknng aus. Die Meisterschaft Kochs tritt uns besonders in seinem „Macbeths Hexen" betitelten Bilde vor Augen. Die Stimmung der sturmbewegten Landschaft kommt durch die figürliche Staffage noch zu vollerem Ausdruck, wie überhaupt die Wahl von historischen, mythologischen und biblischen Scenen als Staffagen für seine Landschaften stets eine glückliche ist und dieselben bei ihm nicht blos die Landschaft auszufüllen, sondern ihre Stimmung zu erhöhen geeignet sind. Während Koch auf dem landschaftlichen Gebiete eine bahnbrechende Wirksamkeit entfaltete, hatte sich in Rom eine größere Anzahl junger Künstler aus Tirol zu Studien- zweckcn eingefunden. Unter diesen steht voran Karl B l a a s von Nanders (geboren 1815), der wie so viele andere tirolische Männer Leben und Glück dem Boden der Armuth abzuringen gezwungen war. An der Akademie in Venedig gebildet, in Rom selbständig sich weiterbildend, dort die Farbe der Venetianer, hier den Geist des Classicismus sich aneignend, schuf er, theils schon in Rom, theils als Professor an den Akademien in Wien und Venedig, eine Reihe von Werken, die ihm und dem Lande große Ehre machen. In Wien verewigte er sich namentlich durch seine 24 Fresken in der Ruhmeshalle des Arsenals, welche seine eingehenden Studien bezeugen und von großer koloristischer Wirkung sind, ferner durch seine Fresken in der Kirche zu Altlerchenfeld. Tirol besitzt von ihm außer mehreren werthvollen Altarblättern, in welchen er frommen Geist mit schönen Formen und wirksamem Colorit zu vereinigen strebte, das durch Lebendigkeit uud Farbenpracht sich auszeichnende Bild „Raub der Venetianerbräute durch Piraten", ein figurenreiches Gemälde aus der venetianischen Geschichte, welches dem vielseitigen Meister den Kaiserpreis der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Tirol und Vorarlberg, Band 13
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Tirol und Vorarlberg
Band
13
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.12 x 23.1 cm
Seiten
624
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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