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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
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5 nach geraumer Zeit erst wieder, nach einer neuerlichen Senkung des Landes, eine mächtige Schichtenreihe, die Absätze des von Norden her eingedrungenen Kreidemeeres, das die nördliche Hälfte Böhmens überflutete und als Merkmal seines einstigen Daseins die verschiedenen Kalksteine, Opnka, Plänerkalk n. s. w. genannt, welche wir im Gebiete der Elbe und unteren Moldau antreffen, und die Quadersandsteine hinterließ, die das böhmische Sandsteingebirge zwischen dem Erzgebirge, dem Jser- und Riesengebirge aufbauen. Nachdem sich das Meer zurückgezogen hatte, blieb Böhmen fortan Festland. Auf diesem wiederholte sich eine ähnliche Periode, wie es die Steinkohlenperiode war; in flachen Seebecken längs des Erzgebirges kam es zur Bildung der Braunkohlen, aber die Ent- stehung dieser werthvollen Ablagerungen war von stürmischen Ausbrüchen vulkanischer Berge begleitet, als deren Daseinszeugen wir die über das Land hin weitzerstreuten Basalt- und Phonolithknppen, ja das ganze Mittelgebirge und das Dnppauer Gebirge zu betrachten haben. Nachdem auch diese Bildungen, die in die sogenannte Tertiärzeit fallen, zum Abschluß gekommen waren, nahm Böhmen allgemach jene Gestalt an, die es heute noch zur Schau trägt. Wiud uud Regen wuschen und waschen beständig an seinen Höhen, fließendes Wasser uagte uud uagt unaufhörlich an seinen Thälern. In jenem geologischen Zeitraume, der unserem gegenwärtigen vorausging und diesen Einflüssen weit günstiger war, als dies die Gegenwart ist, in der Quartärzeit, wo Böhmen noch kein Waldland, sondern mit Grasweiden bedeckt war, konnte dies noch weit energischer geschehen als in unseren Tagen, in denen wir das fließende Wasser wenigstens zn unseren! Dienst gezähmt uud seine Wege nach unserem Ermessen geregelt haben. Und so verändern sich seine Züge jetzt weniger oder doch nur so allmälig, daß wir kurzlebiges Geschlecht dies nicht wahr- zunehmen vermögen. Das ist in knappen Zügen die Entstehungsgeschichte des Landes Böhmen. Als Endergebniß aller geologischen Wandlungen und Umformungen, welche unser Heimats- land in unzählbaren Jahren erfahren hat, liegt nunmehr der weite schöne Bergkessel vor uns, wie wir ihn seit Menschengedenken kennen, der auf deu Beschauer von jeher den Eindruck eines entwässerten Seebeckens machte, obwohl er dies niemals gewesen ist. Im Innern ein sanft gewelltes Hügelland, steigt es gegen die südlichen Umrandungen allgemach an, indessen sich die nördlichen Randgebirge jäh aus dem ebenen Lande erheben. Die von den Bergen herabkommenden Wasserläufe verlieren, sowie sie in die Ebene kommen, ihre Geschwindigkeit uud ihre Kraft, sie wiudeu sich langsam schleichend dahin uud haben kaum mehr einen gestaltenden Einfluß auf ihre Rinnsale, die sie vor uralter Zeit, da sie uoch kräftiger wareu, gegraben haben. Nur in ihrer waldbeschatteten Berg- heimat arbeiten die Flüsse noch mit alter Kraft, allein diese hat der Mensch überall in
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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