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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 23 -
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23 charakteristischen Bauernhöfe verschwinden immer mehr und mit ihnen mancher alte Brauch und manche langvererbte Sitte. Das Egerland wird in der Mitte von West nach Ost von der Eger durchflössen, die auf dem Schneeberge des Fichtelgebirges entspringt und ihr bräunliches Wasser in unzähligen Krümmungen durch die sumpfigen Wiesenstrecken schlingt, welche ihr flaches Rinnsal auskleiden. Von Südwesten nimmt sie die ihr sehr ähnliche Wondreb auf, von Norden her eilen ihr ein paar größere Bäche, darunter der Fleißeubach aus dem Fichtelgebirge, derLeibitschbach aus dem Erzgebirge zu. Durch diese Wasserläufe wird der Boden des Kessels in eine Anzahl langgezogener niedriger Rücken getheilt, zwischen denen sich moorige Wiesen gleich wie an der Eger ausgebildet haben. Der Boden des Landes besteht ringsum aus Glimmerschiefer, im Norden auch aus Granit; der mittlere Theil wird von Braunkohlenablagerungen eingenommen, auf welchen namentlich gegen das Erzgebirge hin hohe Schottermassen gelagert sind. Zu den Eigenthümlichkeiten des Egerlandes gehören die wohlerhaltenen Spuren einer vulkanischen Thätigkeit, die etwas später fällt als die Zeit der Basalt- und Phonolith- bildnngen in Böhmen überhaupt. Auf einem breiten Sockel von Glimmerschiefer erhebt sich zwischen Eger uud Franzensbad der kleine erloschene Vulkan Kammerbühl (500 Meter), dessen Schlacken- und Lapillenanswürfe wohlgeschichtet nach Südosten liegen, während ein auuoch deutlich erkennbarer Lavastrom sich gegen Südwesten ergoß. Ein ganz ähnlicher Punkt ist der Eisenbühl bei Boden, hart an der baierischen Grenze. Die vielen Kohlen- sänre-Ausströmnngen, welche im Egerlande die zahlreichen Säuerlinge erzeugen, die den gegen die sumpfigen Egerniederuugeu liegenden Dörfern wohlschmeckendes und gesundes Trinkwasser liefern, vor Allem die Mineralquellen von Frauzeusbad hervorbringen, sind sogar Zeichen einer wenn auch sehr verminderten, doch noch immer vorhandenen vulkanischen Thätigkeit. Zu den Bildungen, welche mit dieser im Zusammenhang stehen, hat man auch die Mineralmoore der Gegend von Franzensbad zu zählen. Zahlreiche Gasquellen durch- brechen das um diesen Eurort ausgebreitete Moor und lagern in ihm nicht nur ihre Salze ab, sondern bringen darin noch andere chemische Veränderungen hervor, wodurch es reich an mineralischen heilkräftigen Stoffen wird. Einen ganz eigenthümlichen Anblick gewährt das nordöstlich von Franzensbad gelegene Mineralmoor, „die Soos" genannt. Das öde, nur mit verkrüppelten Bäumen und dürftigem Pflanzenwuchs bedeckte Torfmoor sticht auffällig von dem benachbarten Hochwalde ab, der sich von dem unheim- lichen, unter den Füßen des Besuchers schwankenden und bei jedem Tritt nachgebenden Boden scheu zurückgezogen zu haben scheint. Bei trockenem Wetter sind die Stengel und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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