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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 26 -
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26 erhebt sich räthselhaft in Hinsicht auf den Ursprung und den Erbauer der aus Lavablöcken vom nahen Kammerbühl nach unverkennbar römischem Vorbild erbaute schwarze Thurm, eines der ältesten, merkwürdigsten Bauwerke Böhmens. Um ein Bild vom Egerlande zu gewinnen, wandern wir unter der malerischen Ruine der alten Burg dahin im freundlichen, lauschigen Egerthal stromaufwärts, bis uns eine romantische alte Mühle den Weg versperrt. Von da wenden wir uns rechts hinauf auf die „Kammer" genannte Höhe und stehen nun bald vor dem unscheinbaren, überrasten Hügel, der gleichwohl der Zielpunkt der Wanderung aller Geologen ist und an den sich der Name Goethe unvergänglich knüpft, vor dem kleinen Vulkankegel des Kammerbühl, dessen merkwürdige Schlackenhülle leider von Jahr zu Jahr mehr zerstört wird. Von seinem Gipfel genießen wir eine entzückende Rundsicht über das Land. Rundum die Berge, die einander ihre Ausläufer zuschicken, als wollten sie sich fassen und Ringel- reihe um den kleinen Kobold, auf dem wir stehen, tanzen. Im Süden schiebt die breite Pyramide des Dillenberg, des nördlichsten Vorpostens desBöhmerwaldes, ihre merkwürdig symmetrischen Arme, den Maiersgrüner Rücken hinüber zum Kaiserwald, den Birkenberg zum Fichtelgebirge. Von der hochragenden Glatze (978 Meter) bei Königswart läuft ein Rücken gegen die Eger bei Königsberg herab, an das mit dem Mariahilfberg (567 Meter) bei Maria Kulm der Leibitfchraug, der Ausläufer des Erzgebirges, heranreicht. Im Norden erhebt sich, wie ein Gegenstück zum Dillenberg, der Kapellenberg (757 Meter) bei Sächsisch-Schöuberg und umfängt mit den übrigen Bergen des Fichtelgebirges, die sich bis an das Erzgebirge hinziehen, das Becken im Westen und Norden. Zwischen uns und den mit dunklem Fichtenwald bedeckten Bergen breitet sich das Land aus. Üppig grüne Wiesenflächen, bräunliche Moorstrecken, dazwischen weite Flächen Culturland, glitzernde Teiche, Ortschaften und einzelne Gehöfte darüber hingestreut liegen zu unseren Füßen. Leider verwehrt der Rücken der Kammerhöhe den Blick auf Eger. Desto prächtiger leuchten die vornehmen weißen Häuser von Franzensbad, mitten in schattigen Park gebettet, herauf. Wenn man an einem stillen, sonnigen Tage hier oben steht und den Blick dahin und dorthin gleiten läßt, ohne satt zu werden dieses weiten, prächtigen Landschaft- bildes, dann begreift man, wie der Egerländer an seiner Heimat hängt und Heimweh bekommt, wenn ihm in der Fremde ein Landsmann fehlt, mit dem er vom Daheim reden kann. Und nun wenden wir unsere Schritte nach Norden, um noch einen Blick in das Ländchen zu werfen, welches, das Aschergebiet genannt, als ein schmaler Streifen zwischen Baiern und Sachsen in das Fichtelgebirge eingreift. Viel höher gelegen als das Egerland, wird es von diesem durch den vom Kapellenberg gegen Westen verlaufenden Berg- rücken, „Himmelreich" genannt, geschieden und bildet einen Theil einer vom Oberlauf der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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