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Elster und dem Aschbach durchfurchten, nordwärts abfallenden Hochebene. Mit dieser
gehört es zum rauhesten und unfruchtbarsten Theile des Fichtelgebirges.
Der kalte Glimmerschieferboden ernährt selbst den ihn bedeckenden Nadelwald nur
kümmerlich und läßt sich kaum noch Feldfrüchte abringen, überall Haide, Moorwiesen und
dürrer Felsenboden. Und doch ist dieser unfreundliche Landstrich bevölkert, seine Bewohner
suchen durch Handarbeit den Unterhalt zu erringen, den ihnen der heimische Boden versagt.
So stellt das Aschergebiet ein eigenes, seine ganze Ausdehnung umfassendes Industriegebiet
dar. In den aus kleinen, armseligen Häusern bestehenden Dörfern wohnen zumeist Weber,
welche Woll-und Halbwollstoffe verfertigen, deren Arbeitgeber in Asch und Roßbach wohnen.
Die Stadt Asch zwängt sich mit ihren engen und unregelmäßigen Straßen in das schmale
Thal des Aschbaches zwischen dem Hainberg und dem Rücken des Kegel- und Selber-Berges.
Die zahlreichen Dampfessen, welche zwischen den Häusern aufsteigen, lassen schon äußerlich
die Stadt als den Sitz einer bedeutenden Industrie erkennen, die sich nach ihrer Ein-
beziehung in das Eisenbahnnetz in bemerkenswerther Weise gehoben hat. Das freundliche
Städtchen Roßbach, an der nördlichen Grenze des Gebietes gelegen, ist mit Asch durch
eine Localbahn verbunden, welche so ziemlich durch die Mitte des Gebietes auf der Hoch-
ebene dahinlänft.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Böhmen (1), Band 14
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Böhmen (1)
- Band
- 14
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1894
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.78 x 21.93 cm
- Seiten
- 634
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch