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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
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30 Stadt zusammengedrängt, über Gärten auf den tief unten unter waldigen Bergen dahiu- ranschenden Strom herabsehend. Eine Kettenbrücke, eine der ältesten in Böhmen, ist kühn über das Flußthal gespannt. Vor ihrer Erbauung hatte die Stadt in der That nur einen Zugang und galt schon darum als sehr fest. Elbogeu spielte daher im Mittelalter eine große Rolle und war der Vorort des Elbogner Kreises, um dessen Besitz die Grafen Schlick im XVI. Jahrhundert einen langen Kampf mit dem Kaiser führten. Von Elbogen bis Karlsbad strömt die Eger durch ein enges, waldbeschattetes Felsenthal, gegen dessen Ausgang die wunderlichen Granitpfeiler sichtbar werden, in welchen die Volkssage den durch den Fluch eines Berggeistes zu Stein gewordenen Hochzeitszug des „Hans Heiling" sieht. Weiterhin ergießt sich dann mit der Tepl der Häuserstrom von Karlsbad in das Egerthal. Eine stattliche Brücke führt über den Fluß zum hochgelegenen Bahnhof der weltberühmten Curstadt. Unter Karlsbad verengt sich das Thal, die Berge des Erzgebirges und des Karlsbader Gebirges treten näher zusammen, endlich schließt das herantretende Dnppauer Gebirge bei Schlackenwerth das Becken ganz ab. Das Egerthal, von waldigen Höhen begrenzt, zwischen denen der freundliche Curort Gießhübel-Puchstein mit seinen stattlichen Landhäusern gelegen ist, nimmt nun einen anderen Landschaftscharakter an. Aus Säulen und Pfeilern aufgebaute Basalt- kegel treten an den Fluß heran, rechts und links blicken die dunklen Felsmassen aus dem Laubwald, der den Nadelwald ablöst, hervor; rechts erhebt sich in steilen Stufen die Wand des Herrgottsstuhls (719 Meter), daran man deutlich den eigenthümlichen Deckenbau des Duppauer Gebirges sehen kann, links liegt der von mächtigen Basaltstreben gestützte Steinwald. Das Thal, die „Mötsch" genannt, ist dabei freier und bietet ein paar malerisch gelegenen Dörfern, Warta und Mötsch, Raum zur Entfaltung. Unterhalb dem letztgenannten Dorfe treten das Duppauer und das Erzgebirge wieder auseinander. Das Thal wird weiter, der Fluß jedoch rauscht in einem von steilen Felswänden gebildeten Bett an Klösterle vorbei, wo sich an seinem Ufer das stattliche Schloß des Grafen Oswald Thun-Hohenstein, umgeben von einem schönen, an seltenen Bäumen reichen Parke, erhebt. Von hier wendet sich die Eger, am Fuße des Duppauer Gebirges bleibend, vom Erzgebirge ab und erreicht die alte Stadt Kaaden, ehedem der Hauptmarktplatz für den Getreidehandel, der über den Reifchberg (873 Meter) auf Saumpferden nach Sachsen betrieben wurde, und im Mittelalter der Ausgangspunkt des „Kaadner Steiges", der über das Erzgebirge führte. Immer weiter treten die Berge zurück, und die Landwirthschaft hat die Fluren der nun freier werdenden Gegend weit und breit in Besitz genommen. Noch eine Strecke windet sich die Eger in einem engen felsigen Rinnsal dahin, dann wird ihr Thal, das sie nun in die weichen Gesteine der Braunkohlenformation gegraben hat, allmälig breiter.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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