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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 47 -
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47 kilometer seßhaft sind. Auch scherzt man nicht selten, daß ein Wandersinann von Schandau an der Elbe quer durch das Niederland bis in die alte Sechsstadt Zittau gehen kann, ohne aus den Hänsern heraus zu kommen, da Dorf an Dorf, Gemeinde an Gemeinde schließt. Sehr schöne Häuser gibt es nicht blos in den Städten, wo die Hielle'sche Villa zu Schönlinde besonders gerühmt wird, auch in den Dörfern findet man sehr freundliche und wohnliche Holzhäuser, deren Giebel häufig mit Schiefer überkleidet und vielfach verziert sind. Wegen ihrer Arbeitsamkeit und Sparsamkeit ist die Bevölkerung des Nieder- landes seit langer Zeit berühmt. In vielen Ortschaften findet man die verschiedenartigsten Erwerbszweige dicht nebeneinander. Vor Zeiten führte das Niederland den Namen Schleinitzer Ländchen. Noch früher war es ein Eigenthum der Herren Berka von Danba und Leipa, auf welche die jetzt noch übliche Jagd auf den wilden Mann zurückgeführt wird. Besonders auffällig ist es, daß das Niederland bis in die Zeit der Schwedenkriege zwischen der Prager und Meißner Diöcese getheilt und insbesondere unter die benachbarten „Stühle" der Lausitz seltsam zerstückelt und zerrissen war. Nicht mit Unrecht vermuthet man in dieser Eigenartigkeit der Pfarrfprengelvertheilnng die letzten Spuren der ursprünglich von verschiedenen Seiten hereindrängenden Kolonisation des Niederlandes. Die Bevölkerung des Niederlandes gilt als streng katholisch, doch gibt es auch ein evangelisches Bethaus iu Rnmbnrg und eine altkatholische Kirche in Warnsdorf. Zwischen dem Niederlande uud der Elbe liegt das Elbesand st eiugebirge. Zwischen dem Lausitzer Granit und dem Quader konnte bei Sternberg, am Maschkenberge bei Khaa nnd bei Neudaubitz die Juraformation mit ihren zahlreichen Versteinerungen nachgewiesen werden. Im Westen fand man bei Niedergruud an der Elbe Granit und Thonschiefer zum Zeugniß, welch älteres Gestein vom Dresdener Elbethalgebirge unter dem Quader bis in die Lausitz streicht. Die Nordgrenze für unser Gebiet ist die Landesgrenze. Dieselbe wird zum Theil von der Kirnischt gebildet, deren felsiges, wohlbewaldetes, wildroman- tisches Thal bei der oberen Schleuse eine beliebte Kahnfahrt gestattet. Am unsichersten ist die Grenze des Quadersandsteingebirges gegen Süden, was nicht auffallen darf, weil der Saudstein auch jenseits des Mittelgebirges bei Danba, bei Bürgstein, bei Kummer, bei Schwabitz, bei Münchengrätz sich fortsetzt und selbst noch im fernen Osten des Landes bei Adersbach und Wekelsdorf vielbewunderte Felsenstädte bildet. Dennoch kann beiläufig angenommen werden, daß die Südgrcnze des Quaders von Tetschen über Güntersdorf und Böhmisch-Kamnitz gegen Kreibitz streicht, wiewohl bei Markersdorf, bei Hillemühl, ja selbst bei Steinschönau der Sandstein noch in hohen Wänden gefunden wird. Das Sandsteingebirge war ursprünglich ein Plateau, wovon noch jetzt große Scheiben und Ebenheiten vorhanden sind, so die Platten von Binsdors, von Khaa und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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