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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 48 -
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48 Sternberg oder im Kleinen die Jonsbächer Haide, aber dnrch die Bäche und Wasser- adern sind tiefe Gründe eingerissen worden, die sich selbst zu Thälern uud unregelmäßigen Thalkesseln erweitert haben. Die Thalränder sind mehr oder weniger felsig und zeigen uns oft die bizarrsten Formen, die der verwitternde, zerbröckelnde, auf allen Seiten von Luft uud Wasser benagte Fels anzunehmen vermochte. Noch steiler, schroffer und grotesker sind die Leiten und Gehänge in jenen Gründen, in welchen sie von keinerlei Seitenzuflüssen benagt und zerklüftet wurden, so daß sich die Wände fast senkrecht zu Seiten der schmalen Thalsohle erheben, wie es im Kamnitzthal oberhalb und unterhalb der Grundmühle, besonders aber in der Edmundsklamm, jedoch auch anderwärts im Gebiete beobachtet werden kann. Über die Ebenheiten ragen noch vulkanische Bergkegel, wodurch die Landschaft, die ohnehin sehr reich an merkwürdigen Höckern, Leisten, Löchern, Furchen, Höhlungen, Sturzselsen, sowie an phantastischen Gebilden aller Art genannt werden muß, an Natur- reiz noch viel gewinnt. Solche Kegel und Erhebungen sind der Hutenberg (467 Meter), der Nottenberg (479 Meter), der Arnsberg (424 Meter). Bedeutender ist, wenn wir vom bereits erwähnten Kaltenberg (731 Meter) absehen, durch Gestalt und Lage der Rosen- berg (616 Meter), welcher sich auf der breiten, fast eine Quadratmeile sich ausdehnenden BinsdorserPlattenoch über dritthalbhnndert Meter majestätisch erhebt. Natur und Sage haben diesen Berg verherrlicht, die Götter sollen ihn bewohnt haben, Schriftsteller und Dichter — unter ihnen Th. Körner — haben ihn fast verklärt. Durch den ziemlich wilden Kamnitzbach, der nnfern des Waldsteiuteiches bei Falkenau seinen Ursprung hat und bei Herrnskretschen in die Elbe fällt, in deren hellerer Flut sein dunkles Gewässer zu Zeiten eine Art Platanenblatt zu bilden scheint, zerfällt das Sandsteinland in zwei Hälften. Links des Kamnitzbaches zieht sich bis hart an die Elbe ein fast ununterbrochenes Hochland, außer vom Rosenberge nur hier und da von flachen oder unbedeutenden Hügeln überragt, unter denen der Heinhübel, der Rosendorfer Hutberg, der Poppenberg und vielleicht auch der Rechenberg und der Vogelberg zu nennen sind. Über der Elbe erhebt sich die steile und an schönen Aussichtspunkten reiche Elbekante zu einer Höhe von 292 Meter (Leopoldshöhe) bis 430 Meter (Rosenkamm). In diesem Hochlande haben nur unbedeutende Wässerchen sich Bahn gebrochen, so der Goldbach, welcher sein Wasser aus dem Ohlischer Teiche durch das romantische Goldbachthal nach Jonsbach führt, dann der Laubebach, dessen Quelle die Tetschuer Wasserleitung speist, und die Dürrkamnitz, an welcher einst eine bei den Naturfreunden sehr beliebte Mühle klapperte. Viel reicher gegliedert ist das Sandsteinland am rechten Ufer des Kamnitzbachs. Vier Gewässer streben hier dem Kamnitzbach zu, nämlich der Weißbach, der Kreibitzbach,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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