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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 53 -
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53 An den Abhängen und Berglehnen sind mitunter weite Strecken mit Basalt- und Klingsteinblöcken bedeckt, und diese Steinfelder zeigen bisweilen eine üppige Vegetation, sind wohl auch von Fichten uud Buchen beschattet. Wenn sie aber einmal des spärlichen Bodens, der zwischen und über dem Gestein liegt, beraubt sind, dann bilden sich kahle, unfruchtbare Steinhalden, die der menschliche Fuß nur mit Gefahr betritt. Im Mittel- gebirge besteht fast überall große Liebe zum Obstbau. Kaum gibt es irgendwo ein Haus oder Gehöft, das nicht von einem Obftbanmwäldchen umgeben wäre. In den tieferen Lagen, insbesondere auch an der Polzen und dem Absbach, sind die Felder von Baum- reihen umsäumt, in der Elbegegend aber sind die Äcker selbst mit Obstbäumen wie besäet. Bedeutender Obsthaudel ist die Folge, namentlich ans der Elbe. Doch werden in hohen Lagen selbst die sogenannten Hagebutten gesammelt und als Hetschepetsche marktmäßig verkauft. So soll der Hagebuttenkönig in Zirkowitz alljährlich gegen zwanzig Strich Hage- butten gesammelt und verkauft haben. Das östliche Mittelgebirge liegt theils am rechten Ufer der Polzen, zum wichtigeren Theile aber zwischen Polzen und Elbe. Doch müssen auch zwischen diesen Flüssen drei Gebirgsgrnppen unterschieden werden. In dem Leitmeritzer Gebirge, welches sich von Leitmeritz bis Kleinprieseu zum Leschtiuer (Luschken-) Bach und von der Elbe bis zum Pitschkowitzer Bach erstreckt, werden viele herrliche Aussichten bewundert. Nicht weit von der Ruine Schreckenstein erhebt sich die Wostray (585 Meter). Auch der sagen- berühmte Hradek (268 Meter) bei Libochowau, der Radobil (398 Meter) bei Leitmeritz, der Deblik (458 Meter) bei Zirkowitz, der Aarhorst (Warhoscht, 640 Meter) bei Kundratitz, der Goldberg, der Kelchberg, die Parma, sowie der kuppenreiche Langeberg werden viel gerühmt und viel besucht, ebenso die Höhen von Schwaden und Großpriesen. Zwischen dem Ploschkowitzer Thal uud dem Bieberbach erstreckt sich ein wellen- förmiges Hochland mit tiefen Thälern uud vielen, zum Theil grotesken Felswänden. Unter den Höhen ist der Geltschberg (725 Meter) hervorzuheben, von dem man einst glanbte, daß er an Höhe mit dem Milleschauer wetteifern könne, serner der Thurmberg bei Lewiu, auch der ruinengekrönte Littaisch (487 Meter). Zwischen dem Bieberbach, der Polzen und der Elbe ziehen sich meist langgedehnte Gebirgsrücken, welche in der Kosel (596 Meter) bei Böhmisch-Leipa und in der Kolmer- scheibe (440 Meter) bei Tetschen endigen. Über die vierzehn Berge führte ehedem ein beschwerlicher Handelsweg von Böhmisch-Leipa nach Aussig au der Elbe. Unmöglich können hier alle Höhen genannt werden, welche bei den Naturfreunden im größten Ansehen stehen, wie der Zinkenstein (684 Meter), der Krohnhübel (624 Meter), die Hundorfer Beile (598 Meter), der Mertendorfer Hutberg (598 Meter), die Rabensteiner Höhe, der Königs- berg. An den Ortelsberg und den Gottesberg knüpfen sich schöne Zwergsagen. Auch die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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