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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 59 -
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59 Tetschen in die Elbe, indem sie hier zugleich die Grenze zwischen Mittel- und Qnader- gebirge bildet. Die Polzeu war einst reich an Bibern, aber auch die Zahl und Güte der Aale wurde schon von Balbin gerühmt. Noch jetzt gibt es einige Aalfänge. Bemerkenswerth ist auch das häufige Vorkommen von Fischottern, deren Kronprinz Rudolph mit Benützung eigener Otterhunde so manchen erlegt hat. Zu den Seitengewässern der Polzen gehört der Absbach, welcher, von Frendenberg kommend, bei Bensen mündet und von dem am rechten Polzennser liegenden Theile des Mittelgebirges das Hochland von Parlosa abschneidet. Dagegen dehnt sich östlich vom Absbach ein langer Gebirgsrücken von Bensen über Klein- bocken, Meistersdorf, Pärchen-Schelten bis zum Kleis (755 Meter), einem eigenartigen Felsberge, der als Eck- oder Grenzstein des Mittelgebirges betrachtet wird. Zahlreiche Straßen übersteigen diesen Bergrücken, aber im Winter ist Gang und Fahrt nicht ungefährlich. Schnee, Sturm, Nebel hindern die Wanderung. Auch die Ernte ist spät, öfter spärlich. Dagegen gibt es viele herrliche Berge und sehr schöne Aussichten. Bekannte Höhen sind: der Wolfsberg (634 Meter), der Tfcheschkenstein (628 Meter), der Kuhberg, der Schönauer Berg (642 Meter), der Mittenberg, der Schloßberg, der Freudenberg. Gerade in diesem Theile des Mittelgebirges hat die Glasveredlung und der Glas- handel seit Jahrhunderten geblüht, und in allen Weltgegenden, besonders aber im Orient, gab es zahlreiche Factoreien, deren Eigenthümer in Steinschönau, Parcheu, Plottendorf, Arnsdorf, Schaiba, Langenau, Meistersdorf, Wolfersdorf ihren Wohnsitz und ihre Heimat hatten. Seit dem vorigen Jahrhundert hat sich die vom Grafen Joseph Kinsky gegründete Stadt Haida zu einem Mittelpunkt des böhmischen Glashandels entwickelt. Ein landschaftlicher Vorzug Nordböhmens ist es, daß die Basalt- und Klingsteinberge sich nicht auf das Mittelgebirge beschränken, sondern weit darüber hinaus, besonders in den Sandsteingebieten verbreitet sind. Das gibt für den Geologen viel Sehenswerthes. Die Nolde und das Wüste Schloß bei Böhmisch-Kamnitz, die Qnadersäulcheu am Hohlstein bei Zwickau sind ebenso sehenswerth wie die Eishöhle (Eisloch) auf dem Dürrberg. Namentlich in der Gegend des Tannenberges bis zur Lausche (791 Meter) findet sich Sandstein, Basalt und Phonolith, oft dicht neben-, über- und untereinander. Auch führt hier der Quader viel Versteinerungen. Zwischen der Landesgrenze und der Polzen gibt es noch eine Fülle schöner Berge. Der Hochwald (748 Meter) bildet wie die Lausche einen viel besuchten Grenzberg. Reizend ist die Lage des industriereichen Zwickau, reizend die Bürg st ein er Schweiz mit dem Eibenberge, dem idyllischen Betgraben und dem vielfach durchhöhlten und seit alter Zeit viel besuchten Einsiedlerstein. Bürgstein selbst hat in der Entwicklung der nordböhmischen Industrie eine große Rolle gespielt. Von den ansehnlicheren Bergen nennen wir noch
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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